Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 534
(PDF, 221 MB)
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534 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 9. Heft (September 1906.)

Wach- und Traumlebens, — dass es andere „Welten" gibt,
als die unserer äusseren Wirklichkeit, — dass es eine
innerliche Individualität gibt, die viel dauerhafter ist, als
jede seelisch-geistige Persönlichkeit, wie sie im Erdenleben
auftritt.

Nutzbringend verwertbar für die Menschheit wird solche
Erfahrung aber nur, wenn sie nicht so,, wie in vergangenen
Zeiten oft, in schwärmerischem Sektenwesen auftritt, sondern
in lebendiger Wechselwirkung mit dem Geistesleben
der K u 11 u r w e 11. Es ist allerdings nicht notwendig
, dass auch die Führer dieser heutigen Kultur zu
deren Verinnerlichung und Vergeistigung mitwirken, weder
jetzt, noch später. Wer heut Führer ist, kann später in
das Hintertreffen kommen; und die, deren Kräfte heute
noch recht unentwickelt sind, können dereinst zu Führern
werden. Aber in der Gegenwart ist der erforderliche
Geistesfortschritt ohne Wechselwirkung mit der heutigen
Kultur nicht möglich. Solche Wechselwirkung ist auch
schon der notwendige Nachweis der Irrtümer, die den Fortschritt
hemmen. Diese Irrtümer sind heute nur noch zum
geringen Teil materialistische; viel ernster drohen die erkenntnistheoretischen
und psychologischen. Hauptsächlich
gilt es diese Widerstände intellektuell zu überwinden
. Dahin, wo die Bahn gebrochen ist, fliesst dann
der Geistesstrom von selbst.

Neue Erfahrung und Erkenntnis also kann nur dann
das Geistesleben unserer Gegenwart befruchten, wenn es
ebenso ernst theoretisch wissenschaftlich, wie auch
praktisch religiös und ethisch durchgeführt wird.
Dieses will die theosophische Bewegung; und in
diesem Sinne ist es ihre Aufgabe geworden, nach und nach
die Schleusen der hemmenden Irrtümer und Vorurteile
immer weiter aufzuziehen, so dass die Wasserflut der
Geisteswelt in zunehmender Fülle auf das Leben and das
Streben unserer Kulturwelt einströmen und deren Räder
treiben kann.—

Schon im Jahre 1875 wurde diesen Aufgaben der
theosophischen Bewegung die erste Ausgestaltung
angebahnt. Das freilich war erst ein geringer Anfang, dessen
Wesen und Bedeutung von der Mitwelt nicht erkannt ward.
Damals war der Materialismus noch in Theorie und Praxis
übermächtig und alleinherrschend. Es mussten erst noch
Stürme neuer Einsichten über die Wissenschaft
hereinbrechen, die sie befähigen, ohne den notwendigen
Widerstand preiszugeben, doch den anwachsenden Geistes-


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