Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 535
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Hübbe-Schleiden: Die Theosoph. Bewegung und ihre Verlästerung. 535

ström zu fördern. In Erweiterung tatsächlicher und
theoretischer Erkenntnis der Physik, der Biologie, der
Psychologie und der Philosophie mussten sich erst die
Zeiten wandeln* Es war insbesondere die Daseins - Anschauung
der „ E n e r g e t i k u, die mit dem zur Neige
gehenden Jahrhundert immer stärker wie ein Frühlingswind
über die sinnliche Erkenntniswelt dahin wehte.

Auch unter den Schneestürmen des Winters und dem
ersten Frühlings wehen keimt bereits die junge Saat, auf
der die Hoffnung für den Sommer und den Herbst und für
das nächste Jahr beruht Das Aussäen der Saat
sieht allerdings der Ernte wenig ähnlich. Solch ein
fremdartiges Aussäen der Geistessaat in früher Zeit war
aber die Begründung und die Ausbreitung der Theo-
sophischen Gesellschaft.

Was ist nun der Sinn, die Absicht und der
Zweck dieser Gesellschaft V

Ihrer Aufgabe entsprechend hat sich die Gesellschaft
ihre Zwecke dreifach vorgesetzt:

Als ersten stellt sie Brüderlichkeit hin. Es soll
damit gesagt sein, dass in allen, die an der Gesellschaft
teilnehmen, in erster Linie das Bewusstsein der Einheit
des Wesens aller Menschen und des ganzen Daseins wach
und tätig sein sollte. Zwar sind die Entwickelungs-Stufen
sehr verschieden; manche Brüder sind viel jünger als die
anderen. Um so jünger und unreifer noch ein Wesen ist,
um so viel mehr bedarf es noch der Hilfe. Andererseits
ist es das Zeichen der Gereiftheit und der höheren Ent-
wickelungs-Stufe, je mehr Hilfe einer dem anderen leistet, je
mehr ihm das Helfen-Wollen und das Helfen-Können eigen
ist. Demgemäss ist es der Hauptzweck der Gesellschaft,
in den Mitgliedern das ethische Bewusstsein auszubilden,
dessen Selbst sich nicht individuell fühlt, sondern als das
Selbst der Menschheit, dessen Wesen daher auch das
Mitgefühl, nicht Selbstsucht ist. Dieser Bewusstseins-
zustand ist das, was die Theosophen ß u d d h i nennen;
danach ist ein Buddha derjenige, in dem sich dies Bewusstsein
ganz verwirklicht hat Es ist dies eine Vorstufe des
kosmischen Bewusstseins, des Nirwana im All-Dasein.
Anfänge hiervon sind wachsendes Solidaritäts - Gefühl und
allumfas sender Gemeinschaftssinn.

Ein zweiter Zweck ist Förderung der theoretischen
Erkenntnis dieser Wesens-Einheit alles
Daseins. Diese Erkenntnis gibt den Schlüssel zu dem einheitlichen
Wesen aller Religionen und zum einheitlichen


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