Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 536
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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536 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1906.)

Grundzug aller Wissenschaft. Sie bildet auch zugleich die
Einigung von Religion und Wissenschaft. Sie ist das Ziel
der edelsten mentalen Ausbildung. Dabei will die Gesellschaft
sich an keine veligiösen oder wissenschaftlichen
Lehrsätze binden. Ihre Mitglieder verpflichten sich zu
keinem Festhalten an irgend welchem Dogma; und sie
sollen keine Lehre annehmen, der sie nicht frei nach ihrer
eigenen Vernunft und ihrem eigenen Gewissen zustimmen.
Die Führer der Gesellschaft sollen keine „Priester" sein,
die starr an Traditionen oder Offenbarungen festhalten,
sondern sollen eher das sein, was man einst im Gegensatz
zum geistesträgen Priestertum „Propheten4* nannte, Männer,
die ihre Erkenntnisse und Forschungen vor dem gewissenhaften
Urteile des freien und gereiften Menschengeistes
stichhaltig vertreten. Nur in dem Festhalten an dem
Grundsatze, vollständig undogmatisch zu sein, findet
die Gesellschaft ihre Daseins-Berechtigung.

Der dritte Zweck ist die Erschliessung der noch unentwickelten
seelischen Kräfte in der menschlichen
Natur. Hier handelt es sich um die Fähigkeit des objektiven
Wahrnehmens und Wirkens in inneren Be-
wusstselns- Zuständen. Bisher sind schon in den Kulturmenschen
die emotionelle (astrale), die intellektuelle (mentale
) und auch die ethische (buddhi) Natur vielfach sehr
gut entwickelt; dieses aber bisher ganz ausschliesslich subjektiv
. Jetzt handelt es sich darum, diese feineren Bewusst-
seins-Zustände entsprechend objektiv so zu beherrschen,
wie wir mit den leiblichen Organen in der materiellen Welt
des Lichtes und der Töne wahrnehmen und wirken. Die
Methoden und die Mittel dieser Fortbildung sollen erforscht
und systematisch angewendet werden. Selbstverständlich
können objektiv nicht innere Fähigkeiten wirksam werden
, die nicht subjektiv hochgradig ausgebildet sind. Einen
Gedanken, den ein Mensch noch nicht zu fassen, zu verstehen
fähig ist, kann er auch als Gedanken nicht direkt
in einem anderen Menschen wahrnehmen. Vor allem aber
müssen hierzu die emotionellen Kräfte der mentalen
Urteilsfähigkeit und ethischen Veredelung unterworfen sein.
Es hat sich hier der Grundgedanke der Theosophie als
Leitmotiv bewährt. Was sich im Menschen ausbildet, ist
allerdings sein Selbst; dies aber bildet sich nur eben dadurch
immer weiter aus, dass sich in ihm zunehmend das
Bewusstsein des All-Selbstes verwirklicht. Diese Erweiterung
und Objektivierung des Bewusstseins ist zugleich eine
Verinnerlichung und eine Vergeistigung; mehr als beides
aber ist sie eine Verselbständigung.


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