Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 550
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0572
550 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1906.)

bei manchen Menschen sogar schon eine blosse Verlegenheit
beschleunigt die Darmbewegungen in der unangenehmsten
Weise; manche junge Mädchen wenden als einfaches
Mittel, wenn sie den Eintritt eines störenden natürlichen
Vorganges aus gewissen Gründen, etwa eines Balles wegen,
verzögern wollen, die Umwickelung des kleinen JPingers mit
einem blutroten Faden an; ja die intensive Beschäftigung
mit dem Leiden Christi genügte hei den sogenannten Stigmatisierten
, um die Nägelmale und Dornkronwunden
auf der Stirn entstehen zu lassen* Zu erwähnen wäre hier
auch das Beispiel des lebendig begrabenen
indischen Fakirs, das durch einwandfreie Berichte
jetzt als sichergestellt betrachtet werden kann. Wie bei
wintersehlafenden Warmblütern alle Lebensfunktionen auf
ein Minimum herabgesetzt sind und die Lebensfähigkeit der
Zellen trotz Aufhören von Nahrungs- und Luftzufuhr doch
nicht zu gründe geht, so bringen es durch lange Uebung
und besondere präparatorische Massnahmen einzelne jener
Asketen dazu, willkürlich die Funktion sämtlicher, auch der
automatisch arbeitenden Organe so einzuschränken, dass
eine vierzigtägige oder längere Einmauerung ertragen wird:
der Mensch wird dem schlafenden Murmeltiere ähnlich.
Die Tatsache ist zwar höchst ungewöhnlich, seltsam und
sicher selten, aber nicht ohne Analogie and deshalb auch
nicht ausser aller Wahrscheinlichkeit Den schlafenden
Fakir als „okkultes Phänomen14 anzusprechen, das heisst,
ihn durch die Mitwirkung unbekannter übernatürlicher*)
Kräfte zu erklären, wie es von spiritistischer Seite noch
gern geschieht, liegt also keine Notwendigkeit vor.

(ScMnss folgt.)

III. Abteilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

Zur Erklärung der Wünschelrute.

Berichtet vom Red. Dr. JP# Maier.

Die neuesten Nachrichten über die Erfolge des Landrats
von Uslar in Südwestafrika**) lenken die Aufmerksam-

*) Verf. würde besser von »übersinnlichen* Kräften sprechen.
— Red.

**) In einer der letzten Sitzungen der Budgetkommission des
Reichstags verlas der Abgeordnete v. Riepenhausen, dem in der An-
legenheit des Quellenfindens krassester Aberglaube vorgeworfen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0572