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5G4 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg 9. Heft (September 1906.)
Zunächst haben wir der Aufmerksamkeit des genannten
Forschers die Mitteilung von vier Momentaufnahmen zu
verdanken, welche die unter dem Einflüsse des Mediums erfolgte
Erhebung eines Tisches zeigen. Die Teilnehmer der
Sitzung waren Herr Eug. Gellona (Zahnarzt), dessen Gemahlin
, Herr Ernestn Gellona (Sohn) und eine Sign. Ameliu.
Jede dieser Personen machte eine der vorliegenden Aufnahmen
. Sie zeigen den leichten viereckigen und vierbeinigen
Tisch mit geringer Neigung der Platte in massigem Abstände
vom Fussboden schwebend, während die Zirkelteilnehmer,
mit Einschluss des Mediums, einander die Hände reichen,
die anfangs den Tisch von oben berühren, dann aber darüber
erhoben sind. Wenn das leitende „Wesen" (der
„Kontrollgeist4*) der Eutapia heitere Stimmung ausdrücken
will, so veranlasst er sie, „ein Liedchen zu trällern ;a diese
Gebärde ist auf der vierten Aufnahme zu erkennen.
<i) Die Bacchantin vonAntinoe. Ein französischer
Archäolog, M* Gayet, hat an der Stelle der Stadt,
welche Kaiser Hadrian zu Ehren seines Lieblings Antinous
am Nil erbauen Hess, Ausgrabungen veranstaltet und neuerdings
ein Grab geöffnet, von dem er vermutete, es berge
die Ueberreste der Geliebten oder Gemahlin des Antinous.
Dass sie dereinst bei dionysischen Festen eine Rolle gespielt
, schienen ein Thyrsusstab und verschiedene andere
der Leiche beigegebene Gegenstände anzudeuten. Em
ebenfalls vorgefundener goldener Ring wurde einer „psychometrisch
" veranlagten Person vorgelegt, ohne jede Angabe
über die Herkunft. Der Fernseher drückte den Ring an
die Stirne und begann nach kurzer Zeit sein Ferngesicht
zu beschreiben ; „An einem grossen Strome, au dessen einem
Ufer sich ein steiler Berg erhebt, geleitet eine Menge Volks
einen Zug von wild erregten Personen, Männern und Frauen,
mit Gebärden der Trunkenheit, Lüsternheit und Grausamkeit
, begleitet von Elefanten und Panthern, angeführt von
einer Frau in langem Gewände, die den zum Versuche
dienenden Ring am Finger trägt.** Den ganzen Weg dieses
Zuges schildert der Seher; er wiederholt die von jenen Gestalten
ausgestossenen Rufe, ohne ihren Sinn zu verstehen;
er schreibt in ungeschickten, aber erkennbaren Schriftzügen
die Worte nieder (wie sie im Grabe tatsächlich geschrieben
waren?), welche bedeuten: Ich vergiesse Wein; ich vergiesse
Blut. („Luee e Ombraa, Aug. 1906.)
e) Ueber Hamburgs Anteilnahme beim
Ableben früherer dänischerKönige teilte die
„Neue Hamburger Zeit." (s. Beil. zu Nr. 53) vom 1. Febr.
06 jüngst eine merkwürdige Prophezeiung, wie folgt, mit:
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