Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 579
(PDF, 221 MB)
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De Fremery: Anleitung zur Kenntnis des Spiritismus. 579

Umstände zu dem Zwecke zu ergreifen gewusst, sich in
immer reicher geflochtenen Geweben zu offenbaren. Sie
hat sich entwickelt und die lebende Materie ist das greifbare
Bild dieser fiütwickelung.

Die mehr zusammengesetzten Organismen sind die
Folge der Evolution der organisierenden Lebenskraft,
welche das eigentliche Leben ist. Der Lebensgeist hat sich
geändert, nicht der Stoff. Der Mensch ist von demselben
Stoff gebaut, wie das Tier, aber der Stoff wird anders verwendet
.

Der Begriff „organisieren" schliesst von selbst den Begriff
„denken" in sich. Ein selbstbewusstes Streben nach
einem bestimmten Ziel erheischt verständige Ueberiegung.
Beide Begriffe mit einander verbunden, bilden das, was man
unter der Seele des lebendigen Organismus zu verstehen
hat. Bei den Pflanzen und bei den niederen Tiersorten ist
die organisierende Eigenschaft der Seele vorherrschend.
Erst bei den höher entwickelten Tierarten liefert auch das
Denkvermögen Beweise seiner Existenz und schliesst sich
als besondere Fähigkeit bestimmten Nervenzentren des
Organismus an.

Ist die Seele der Bewohner und Erhalter des Organismus
, der ihr in dieser Sphäre dienen muss, so brauchen
nicht alle Eigenschaften des Menschen, körperliche sowohl
als geistige, ihren Ursprung im Stoff zu finden; dann wird
die Seele als Baumeisterin des Körpers mehr wahrnehmen
können, als was durch die fünf Fenster ihres Hauses ein-
dringt. Die Beweise hiefür haben wir schon in den Fällen
des Hellsehens und Hellhörens angetroffen.

Zugleich braucht die Seele sich mit dem Bau des
materiellen Organismus nicht erschöpft zu haben. Dass sie
ihr organisierendes Vermögen auch ausserhalb von dem
materiellen Körper beweisen kann, ist durch die objektiv
wahrnehmbaren Selbstprojektionen bewiesen. „Wenn wir
aber so der Seele e ne Art von Stofflichkeit zuerkennen
müssen," sagt du Prel,*) „so darf das noch nicht auf solche
Weise geschehen, dass wir den Dualismus von Kraft und
Stoff auf sie übertragen; diese müssen vielmehr beide in
der Seele monistisch vereinigt gedacht werden. Wenn wir
den Begriff „Stoff" weit genug zerlegen, verflüchtigt er sich
in den Begriff „Kraft". Dagegen können wir uns eine Kraft
nicht anders wirksam denken, denn als an einen stofflichen
Angriffspunkt gebunden. Der Unterschied zwischen Kraft
und Stoff ist daher tatsächlich unannehmbar und ist bloss

*) Du Prel\ „Die monistische Seelenlehre,u B. 133.

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