Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 596
(PDF, 221 MB)
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596 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1906.)

Goethe zu Falk:0) „So wie Sie mich hier sehen, bin ich
schon tausendmal dagewesen, und hoffe, noch tausendmal
wiederzukommen."

Dr. Fritz Schnitze (o. Professor der Philosophie an der
Technischen Hochschule zu Dresden) schreibt in seiner
„Vergleichenden Seelenkunde" :**) „Erst durch sie (nämlich
die Vorstellung, dass die menschliche Psyche, oder, wie
Schnitze sich ausdrückt, die Psychade sich immer wieder neu
verkörpere) löst sich uns das Rätsel des Daseins; erst
durch sie gewinnt das Leben seinen Zweck und Wert, und
verliert der Tod seine Schrecken; erst durch sie weiss ich,
warum ich lebe und wozu ich sterbe."

Dr. Heinrich Spilta (Professor der Philosophie an der
Universität Tübingen) schreibt in seinem Buch: „Mein Recht
auf Leben44:***) „So ziehen wir Menschen dahin über die
Erde, von einem Leben zum andern, und wie Leben folgt
auf Leben, so folgt eine Stufe auf die andere; langsam
führt die steile Bahn aufwärts, jedem einzelnen Menschen
ist sein Platz bestimmt, den soll er ausfüllen; seine Aufgabe
ist gewaltig, keine Macht der Erde kann sie ihm abnehmen;
darum soll er sich genügen lassen an dem Ort, auf den er
gestellt ist."

Es Hessen sich noch viele gewichtige Gewährsmänner
für den Gedanken der Wiederverkörperung anführen. Aber
wir wollen uns hier mit dieser kleinen Blütenlese begnügen.

— Warum uns die Erinnerung an vergangene Leben fehlt?

— eine Frage, mit der sich namentlich Lessing (an der oben
erwähnten Steile) auseinandergesetzt hat —, darüber habe
ich mich in meiner Novelle eingehend ausgesprochen, weswegen
ich sie wohl hier übergehen darf.f)

Wir kommen nun zum Problem der Psychometrie.ff)
Dieses gehört streng genommen nicht zur Metaphysik,
sondern zur „Metapsychik", wie nach dem Vorschlag
Prof. Richet's heute das Gesamtgebiet der anormalen und
supernormalen psychischen Erscheinungen, d. h. der Telepathie
, deb Hellsehens, des Mediumismus usw., bezeichnet

*) Max Seiling: „Goethe und der Materialismus" (Leipzig, Osrv.
Mutze, 1904), S. 61.

**) Leipzig, Ernst Günther 1892, S. 207.
***) Tübingen, /. C. B. Mohr 1900, S. 466.

f) Wir werden auf das scharf umstrittene Thema der Keiukar-
nation demnächst auf vielfach geäusserten Wunsch aus unserem
Leserkreis noch näher zurückkommen. — Red.
ff) Vgl. Maiheft er., 8. 304, Fussnote. — Eed.


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