Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 597
(PDF, 221 MB)
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Deinhard: Aus dem Gebiet der Metaphysik

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wird*) Bei der Psychometrie handelt es sich nicht um die
äusseren, sondern um gewisse „innere" Sinne des Menschen,
wie solche bei sensitiven Personen zuweilen hervortreten.
Der Ausdruck Psychometrie, der von dem Entdecker dieser
übernormalen Seelenfähigkeit, dem amerikanischen Phreno-
logen Dr. med. Joseph Buchanan stammt, ist übrigens insofern
nicht besonders glücklich gewählt, als bei diesen Versuchen
nicht gemessen, sondern nur beobachtet wird. Bei
diesem Beobachten werden allerdings Dinge wahrgenommen,
die für das gewöhnliche Auge nicht sichtbar sind, wohl
aber, wie es scheint, für den sogenannten inneren Sinn.
Will man hierfür den Ausdruck „Halluzination*4 anwenden,
so kann man dies ja tun. Aber dann muss man sich
hüten, die psychometrische Halluzination mit der gewöhnlichen
Sinnestäuschung zu verwechseln, aus der die Wahnvorstellung
entspringt Halluzinationen, die nicht auf blosser
Sinnestäuschung beruhen, sondern denen tatsächlich etwas
Wahres zugrunde liegt, bezeichnet deshalb die englisch-
amerikanische „ Society for psychical Research" als „veridi-
cal hallucinations" [«Wahres anzeigende Halluzinationen"
- Red.]

Ueber selbst angestellte psychometrische Experimente
hat Dr. Hübbe-Schleiden, der Herausgeber der einstens vielgelesenen
„Sphinx", im Märzheft 1888, S. 156 u. ff. berichtet.
Er schreibt dort: „Die psychometrische Fähigkeit findet
sich bei Armen und Reichen, Hohen und Niedrigen; nur
nicht gerade bei denen, die durch Vielwisserei einseitiger
Verstandesbildung oder durch sogenanntes „Leben" blasiert
geworden sind. Auch lässt sich diese Gabe durch Uebung
leicht entwickeln, indem man Briefe, welche man von unbekannter
Hand empfängt, ehe man sie gelesen, an die Stirne
hält und eine Charakteristik des Schreibers, wie sie einem
gerade ohne alle Ueberlegung in den Kopf kommt (Geschlecht
, Alter, Gemütsart, Haarfarbe, Gesundheitszustand
und dergL) niederschreibt, und später deren Zutreffen oder
Unrichtigkeit feststellt. Wer jedoch bei sich selbst diese
Anlage nicht verspürt oder nicht Geduld hat, sie bei sich
zu entwickeln, der wird leicht in seiner Umgebung Personen,
namentlich Frauen, finden, denen diese Sensitivität oder Intuition
des natürlichen Menschen durch die vielgerühmte
europäische Kultur noch nicht ganz ausgetrieben worden
ist." —

Die ausführlichste Darstellung psychometrischer Ver-

*) Vgl. „Der V. Internationale Psychologen-Kongress in Rom
(26.-30. April 1905), „Psych. Stud." v. J., S. 396 i£


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