Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 607
(PDF, 221 MB)
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Htibbe-Schleiden: Die Theosoph. Bewegung und ihre Verlästerung. 607

Neuerdings hat man nun weiter Frau Besant verlästert
Eine Streitschrift nennt sie eine „wunderliche Heilige". Es
wird ihr darin hohe Anerkennung gezollt, sie wird aber zugleich
mit unbewiesenen Beleidigungen überhäuft; diese
kennzeichnen sich hinreichend durch ihre Absicht zu
verletzen. Im übrigen kommt alles, was man an ihr auszusetzen
hat, darauf hinaus, dass sie die Welt, das Leben
und die Menschen ganz wie eine Frau beurteilt. Einen
Vorwurf kann man ihr nun wohl nicht daraus machen, dass
sie eine Frau ist. Kann doch selbst das allmächtige englische
Parlament, wie das Sprüchwort sagt, zwar „alles,
nur nicht einen Mann aus einer Frau machen". Darüber
aber sind die Meinungen geteilt, ob es ein Nachteil für die
theosophische Bewegung sei, dass Frau Besant als Frau
denkt, nicht als Mann. Nach meiner Ansicht ist dies gerade
für die gegenwärtige Periode der Bewegung deren
grösster Vorteil. —

Ebenso unrichtig erscheinen mir nach mehr als 20jäh-
riger Vertrautheit mit dem Präsidenten der Gesellschaft,
Henry Olcott, die Angriffe, die auch gegen diesen neuerdings
gerichtet worden sind. Doch nur das Eine will ich hier erwähnen
: wer nicht wenigstens den ersten Band von Ofcott's
„Old Diary Leaves" gelesen hat, der darf sich über ihn nach
fremden Schmähungen kein Urteil bilden. Wird aber wohl
jemand gegenüber dem Charakter und dem Inhalt dieser
Darstellung den hasserfüllten Angriffen auf ihn, als einen
frivolen Materialisten, Glauben schenken können? Ganz
besonders unbegreiflich ist es mir, wie irgend jemand diesen
meisterhaften Organisator für „dumm" halten kann.*) Im
übrigen erscheinen mir die Angriffe als Klatsch; und
dessen Glaubwürdigkeit wird schon durch den Stempel der
persönlichen Gereiztheit der Angreifer aufgehoben. Man
vergegenwärtige sich die Zwecke und die Aufgaben der
Theosophischen Gesellschaft und dazu die Tatsache, dass
der bisherige Zusammenhalt dieser Gesellschaft fast ausschliesslich
ihrem Präsidenten Olcott zu verdanken ist!

Hierbei vergesse man auch nicht, dass es hauptsächlich
dem energischen Eingreifen Olcotfs zuzuschreiben ist, dass
die Gesellschaft, soweit Menschen möglich, wo *ieh je unlautere
Bestrebungen bei ihren Mitgliedern zeigten, diese
energisch von sich ausgeschieden hat. So war es insbesondere
Olcott, der im Jahre 1895 dahin wirkte, dass sich
die Gesellschaft den damals in ihren Kreisen von Amerika

*) Andere Gegner bezeichnen ihn vielmehr als „schlauen
Yankee*. Vgl. Augustheft er., 8. 484, Fussnote. ~~ ßed.


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