Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 617
(PDF, 221 MB)
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Hoffmann: Zur Kritik metapsychisoher Schlussfolgerungen. 617

folge unserer subjektiven Konstruktion bei exaktem Vorgehen
, wie vorhin dargelegt, nicht möglich ist. würden sich
vielleicht bei Anwendung verschiedener Methoden verschiedene
Resultate ergeben.

Die unmittelbar an die Phänomene angeknüpften
Schlussfolgerungen sind transszendentaler Natur, indem sie,
die Erklärungsart der Phänomene bildend, diese als ausserhalb
unserer phänomenalen Sphäre wurzelnd und von anderweitigen
Daseinsformen ausgehend ansehen.

Da, wie bereits bemerkt, die Beschäftigung mit dem
Okkultismus vorwiegend geschieht, um Zufriedenheit zu erlangen
, um gewisse Herzensbedürfnisse zu befriedigen, insbesondere
um sich von der Unsterblichkeit der Seele und
der absoluten Existenz der Moral zu überzeugen, da ausserdem
aus eben diesem Grunde diejenigen psychischen Phänomene
und Deduktionen, die nicht zu solcher Befriedigung
dienen können, so wie so ziemlich wissenschaftlich behandelt
werden (z. B. transszendentale Raum- und Zeitanschauungen,
das Problem der Tier- und Pflanzenseele), so können diese
letzteren Phänomene und Spekulationen ohne Schaden hier
ausgeschaltet werden. Wir werden uns daher nur mit den
weitaus interessantesten, weil uns selbst betreffenden, Phänomenen
und Schlüssen hinsichtlich der menschlichen Seele
zu befassen haben. —

Es fragt sich nun zunächst, ob durch die diesbezüglichen
Phänomene die Existenz einer menschlichen Seele, eines
transszendentalen Subjekts, bewiesen wird, oder ob wenigstens
eine derartige Hypothese sich für uns auf Grund der
Phänomene als notwendig erweist.

In Anwendung der exakten Methode werden wir
folgendermassen zu Werke gehen müssen: So weit die uns
bekannten, nicht okkulten Phänomene in unserer Körperwelt
nicht intelligenter Natur sind, deuten sie, seien sie mit
einem intelligenten Körper verbunden oder nicht, nicht auf
eine besondere, über den Ausgangspunkt hinausgehende
Ursache hin, sie sind eben die Wirkungen der als Erscheinungsform
gegebenen Kräfte. Soweit diese Phänomene
intelligenter Art sind, sind sie stets in sinnlich wahrnehmbarer
Weise mit einem intelligenten Körper verbunden.
Infolgedessen weist nichts über diesen samt seinen Kräften
hinaus. Der Einwurf, die Entstehung der Intelligenz aus
Nicht-Intelligentem sei undenkbar, ist zurückzuweisen, da
dasselbe für das Gegenteil gilt. Man wird also in solchem
Falle mangels der Möglichkeit einer Entscheidung vorsichtigerweise
bei dem Ausgangspunkt bleiben müssen. Die
Seele, Intelligenz u. s. w. hat also bis auf weiteres als


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