Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 629
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Wenzel-Ekkehard: Spiritismus und Katholizismus. 629

dienste widmet, seine Meinung über den Spiritismus abdruckt
und als weisheitsvolle Worte (saggissime parole) hinstellt
und ohne Bedenken unterschreibt (S.136), sagt er S. 209:
sIn den Individuen, welche als Medien fungieren, und denen,
welche ihren Operationen beiwohnen, führt der Spiritismus
eine Abstumpfung oder Ueberreizung der Fähigkeiten des
Gehirns herbei und erzeugt schwerste Störungen neuro-
pathischer Art. Der grösste Teil der Medien und nicht
wenige derjenigen, welche ausdauernden spiritistischen
Studien obliegen, sind entweder Todeskandidaten, Verrückte,
Neuropathische, oder mit progressiver Paralyse behaftete
Personen. Aller Wahrscheinlichkeit nach trägt nicht wenig
das bewegte und aufzehrende Leben dazu bei, welches die
Praxis des Spiritismus mit sich bringt."

„Der Spiritismus kann daher niemals durch irgendwie
geartete Gründe, selbst nicht durch Nützlichkeitsprinzipien,
weder gegenüber der menschlichen Gesellschaft, noch der
Moral, noch dem Gedeihen des Einzelindividuums gerechtfertigt
werden *) Auch von dieser Seite aus unterscheidet
er sich sehr von dem Hypnotismus, mit dem er sich manchmal
vereinigt (Hypnospiritismus), von dem er aber immer
wesentlich verschieden ist.» —

Nachdem Yerf. seine Thesen zusammengefasst, spricht er
es am Ende des Buches (S. 213) nochmals klar und deutlich
aus: „Der Spiritismus ist immer gefahrvoll, schädlich,
unmoralisch, tadelnswert und verdammlich, und er ist ohne
Einschränkung aufs strengste zu untersagen, in allen seinen
Graden, seinen Formen und unter allen seinen Manifestationen
/1

Yerf. befindet sich damit in voller Uebereinstimmung mit
dem Papste, der in seiner jüngsten Enzyklika über die „Lega
democratica nazionale" sagte: „In katholischen Veröffentlichungen
ist scharf zu verurteilen jede Wendung, welche
auf eine neue Richtung des christlichen Lebens und der
Kirche, auf neue Anwartschaften der modernen Seele, auf
eine neue soziale Berufung des Klerus abzielt."

*) Und doch erzählt er auf Seite 120 aus Gougenot de Mousseux,
„Les grands Ph^nomenes de la Magie* (Paris 1864) die (im vor. Heft,
S. 515 wiedererzählte) Geschichte von dem Doppelgänger des Passagiers
eines gescheiterten Schilfes, der, während sein Perisprit einen
Befehl niederschrieb, tief geschlafen hatte. Dieser Fall ist doch
ein eklatanter Beweis von der Nützlichkeit des Spiritismus, denn
hätte man die Anweisung für „schädlich und verdammlich" gehalten
, so wären die Unglücklichen niemals gerettet worden.


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