Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 647
(PDF, 221 MB)
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De Fremery: Anleitung zur Kenntnis des Spiritismus, 647

gefahr in die Bresche gelegt, so hätten sie die ärgsten
Misshandlungen durchzumachen gehabt.

Es waren nicht so fast die Erscheinungen selbst, als
die Ursache, die man für ihre Entstehung annehmen zu
müssen glaubte, was bei dem Publikum einen solchen Widerwillen
erregte. Der Gedanke, die Toten werden in ihrer
Ruhe gestört, war vielen unerträglich, um so mehr, als das
gegen ihre religiösen Begriffe verstiess. —

Dennoch waren viele gebildete Männer zu der Ueber-
zeugung gelangt, dass Erscheinungen von so aussergewohnlicher
Art wohl eine nähere Untersuchung verdienten. Drei
Jahre nach dem ersten Auftreten der Geschwister Fox
wurde eine Adresse an den Kongress der Vereinigten
Staaten gerichtet, in der eine amtliche Untersuchung der
Erscheinungen verlangt wurde, die von mehr als 40000
Personen unterzeichnet wurde.*)

Der Kongress legte die Adresse nach ihrer Verlesung
zur Seite und ging zur Tagesordnung über. Nichts desto
weniger hat dieses Dokument seinen Wert sowohl durch
seine 40000 Unterschriften als die offene Anerkennung der
Erscheinungen. Man könnte es den Geburtsschein des
Spiritismus nennen. Inzwischen hatte sich schon lange gezeigt
, dass die Geschwister Fox keineswegs die einzigen
waren, bei denen diese Erscheinungen vorkamen; eine grosse
Zahl von Personen fand sich, welche diese eigenartige
psychische Gabe in mehr oder weniger hohem Masse besagen
. Da sie so zu sagen die Vermittler zwischen der
Sphäre der Erde und der unsichtbaren Sphäre der geheimen
Kräfte bildeten, gab man ihnen den Namen „Medien".

Auch ergab sich, dass die spiritistischen Erscheinungen
keineswegs auf die neue Welt beschänkt waren; sie kamen
ebenso gut in der alten Welt vor. Viele fassten die Sache
nicht ernst auf und das Tischrücken war lange Zeit ein beliebtes
Gesellschaftsspiel, mit dem man einen fröhlichen
Abend beschloss. Allein es nahmen auch ernste Männer
die Sache in die Hand, um eine Erklärung für diese eigenartigen
Bewegungserscheinungen zu suchen. In Prankreich
war es Ghevreul,**) in England Faraday, welche diesem
Gegenstand ihre Aufmerksamkeit widmeten. Der letztere
klebte eine Anzahl von Stücken glatten Kartons mittels
Wachskügelchen auf einander, die in Terpentinöl erweicht

*) L. Figuiei". „Histoire du merveilleuxAusgabe von 1861,
Teil IV, S. 231 ff.

**) Ckevreul: „De la baguette divinatoire, du pendule explora-
teur et des tables tournantes", Paris 1854.


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