Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 654
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0676
654 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 11. Heft (November 1906.)

Als eigentlichen Seelenführer finden wir bei ihnen Odin
(Wotan). Wie während des Mittelalters, ausgehend von der
das ganze wirtschaftliche Leben beherrschenden Theologie,
die Dämonologie wahre Orgien feierte, ist allbekannt. Indem
sich das Dunkel mehr und mehr zu lichten begann,
sehen wir Agrippa die Anschauung vertreten, dass die Welt
ein einheitliches, lebendes und unsterbliches Geschöpf sei,
der sog. Makrokosmos, im Gegensatz zu den von ihm um-
fassten einzelnen Menschen, den Mikrokosmen. Beide, der
Makrokosmos als Ganzes und der Mikrokosmos als Einzelnes,
spiegelten die göttliche Vollkommenheit wieder. Diese Begriffe
des Makrokosmos und Mikrokosmos spielen desgleichen
eine Hauptrolle in den Doktrinen des Paracelsus, eines
wahrhaft Grossen, und der sich an ihn anschliessenden
Rosenkreuzer und verwandter Richtungen. Die Elemente,
selbst aus dem „Mysterium magnum" entsprungen, fasst Paracelsus
als die „Mütter aller Geschöpfe" auf und schreibt ihnen
Geist und Seele zu. Es wird bei der Lektüre Paracel-
sischer Schriften klar, dass wir uns deutlich dem Begriff
der Gruppenseele nähern. Die „sinnliche Seele" van Hei-
mortis, das organisierende Prinzip im Menschen, der Sitz
der Imagination und der Leidenschaften [untergeordnet
dem Verstand (ratio) = Vernunft (intellectus) + Gemüt
(mens)], ist zugleich die Trägerin des Geschlechts und
Rassentypus, also das Receptaculum der Vererbung. Obwohl
nicht betont, erscheint dieser Punkt für uns doch
nicht unwichtig. Gegenüber dem jene Zeit beherrschenden
astrologischen Glauben ist der Ausspruch des genannten:
„Die Sterne verkünden die Zukunft, verursachen sie aber
nicht" von besonderer Bedeutung. Für des jüngeren
van Beimoni % Weltanschauung charakteristisch ist die Drei-
* teilung, welche sich durch den zwischen Gott und den Geschöpfen
stehenden Mittler, Christus, ergibt. In jedem
Ding ist eine Zentralseele, von der alle anderen, es
zusammensetzenden Zellenseelen ausstrahlen. Geist
und Körper können in einander übergehen, da sie nur der
Form, nicht dem Wesen nach verschieden sind. Die menschliche
Zentralseele ist unsterblich und verfällt der Re-
inkarnation. (Schluss folgt.)


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0676