Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 660
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0682
660 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1906.)

Doch alle Reue, alles Leid
Nicht löschen die Vergangenheit,
Nicht kommt zurück, was unser war,

Und so vergeht wohl Jahr um Jahr.--

Da wird in uns ein Sehnen laut,

Es spricht in Worten, lieb und traut,

Es spricht zu uns so innig lict,

Dass noch ein ander Glück verblieb.

Ist auch das Erdenglück vorbei,

Ein andres Leben winkt uns. Neu

Ersteht ein ander Glück fürs Herz,

Das längst entsühnt durch Erdenschmerz.

Das Glück, das ist wohl andrer Art,

Es ist viel reiner, ist so zart,

Wie eben nur in Gottes Welt

Die Blumen blühn, und sie erhält

Nur, wer im Glauben fest und rein,

Nur der in Gottes Welt geht ein,

Nur dem erschliesst sich Gottes Meinen —

Es ist nur für die Guten, Reiner».--

Dieses Poem, das so sehr meinem Seelenzustande an-
gepasst war, hätte auch meiner eigenen schöpferischen Kraft
entstammen können, und so war seine Wirkung, trotz seines
trostvollen Inhaltes, nur eine vorübergehende. Dasselbe
war der Fall, was den Zweck anbelangt, bei den Aphorismen
nachfolgender Art:

„Ich habe das Leben in jedem Lichte betrachtet.
Aber nur ein Licht ist das wahre: Wer durch Gottes
Auge blickt, der sieht hell, sieht, was andere nicht sehen
und siebt, dass alles nur kurz währet; aber ewig ist das
Licht der Erkenntnis und mit ihm die ewigeLeuchte:
Gott." — „Im Angesichte des Todes ergreifen uns alle
Schrecknisse des Unbekannten und unser Leben geht wie
Nebelbilder an uns vorüber. Gut, wenn die Nebelbilder
eine Sonne am Horizonte haben, die da heisst: der
Glaube!" —

In den Sitzungen, die ich im Anfange regelmässig abhielt
, regnete es Predigten, die meist dankbare Zuhörer
fanden. Verfasser derselben wollte ein gewisser „Anderabermann
" sein, der im Leben Metropolit gewesen. Ich bin
längst über das Stadium hinaus, wo ich frug, wer das
schreibende „es" sei, und die erhaltene Antwort ohne
weiteres ernst nahm. Sie erregte mir in den meisten
Fällen Zweifel, so auch bei meinem Prediger. Erwähnen
muss ich aber, dass zu dieser Zeit in einer Sitzung ein
Hellseher zu mir sagte, er sähe bei mir eine Gestalt
stehen, die mit einem Talar bekleidet sei, eine auffällige
Kette um den Hals trage, einen langen, weissen Bart habe,
und dessen Haupt mit einer hohen Mütze bedeckt sei. Der


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