Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 661
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Knorr-Bchmidt: Modiales Schreiben und Sprechen. 661

so gesehen haben wollte, wusste nichts von meinem „Anderabermann
". Den anderen Morgen sah ich „zufällig" in einer
Zeitschrift das Bild eines Metropoliten, das sich mit der in
der Sitzung erhaltenen Beschreibung völlig deckte. Gewiss
ist alles eine Kette von Uranfang ineinander greifender
Wirkungen, und so fühle ich mich verpflichtet, diese „Zufälligkeiten
" in Betracht zu ziehen. Auch eine Predigt
wiederzugeben, ist vielleicht am Platze:

„Im Namen des Allmächtigen spreche ich zu Euch, Ihr
armen Menschenkinder, die Ihr noch befangen seid in irdischen
Grenzen, die Ihr nicht zu erkennen vermöget, wie
weit alles ist, was uns umgibt. Und was umgibt uns ? Die
Unendlichkeit! Geliebte, wisst Ihr, was das heisst, unend-
lieh? Nein, das zu fassen ist zu viel, zu gross, zu gewaltig
für ein kleines, armes Menschenherz. Der Geist ist wohl
willig, aber das Fleisch ist schwach, und wo der Geist
sucht, da hindert der Leib, und wo der Leib erlahmt, da
wird der Geist ohnmächtig, und so tappt Ihr im Dunkeln
lebenslang. Lebenslang! Ach das ist nur eines Traumes
Spanne auf Erden. Dann kommt das Jenseits, und da
wird nach anderem Masse gemessen in Zeit,
in Begriff und Empfinden. Aber in einem sind
wir uns immer gleich, das ist im Gottesgefühle. Das ist
in uns, jederzeit, vom Beginn unseres Lebens bis zu unserem
Tode. Aber wir verstehen es nicht, wir wissen nicht, was
in uns gährt und schäumt und überquellen will und doch

keinen Weg findet.--Wehret nicht dem Drange nach

Gott, Ihr, die Ihr göttlich werden wollt. Wehret nicht der
Sehnsucht in Euch, die mit tausend Zungen zu Euch spricht,
aber unverstanden und unverhallt [sie!] für Euch. Werdet
sehend in den Gotteswundern in der Natur, auf Erden, am
Himmel und in Eurer Seele. Höret, sehet und prüfet, und
es wird licht in Euch. Glücklich, die da Gott schon auf
Erden finden. Dass Euch dies gelinge, betet zu Gott und
preiset seine Allmacht in Ewigkeit, Amen!

Habt Ihr mich verstanden? Ich hoffe es, denn ich
suchte nach Begriffen menschlicher Art; wollte ich in
unserer Sprache reden, sie wäre Euch unverständlich, oder
Ihr übersetztet es Euch in Eure Passungsgabe. Unser
geliebtes Medium wünscht aber unsere Ausdrucksweise zu
hören. So nehmt eine Probe hin, Euch angepasst: Geliebte
Gesinnungsgenossen! So wandeln wir jetzt im Aether des
blauen Landes« Um uns ist Luft und Wasser, golden gefärbt
von der Altansonne [?J, die aus Gottes Reich zu uns
blickt. Wir wandeln in silberlichten Alltagskleidern, die
wir mit Prunkgewändern tauschen, wenn wir so wollen.


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