Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 672
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0694
672 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 11. Heft (November 1906.)

der Geist eines Verstorbenen, ein Dämon.*) Die Entscheidung
wird je nach den Umständen des Einzelfalles in
der angegebenen Reihenfolge zu erfolgen haben: solange
irgendwie ein lebender Mensch in Betracht kommen kann,
wird man, exakt vorgehend, diesen einstweilen als Ursache
ansehen; ist solches nicht möglich, wird man sich für den
Geist eines verstorbenen Menschen oder für einen „Dämonu
entscheiden müssen. Doch wird man wohl, solange nicht
besondere Gründe für letztere Annahme sprechen, an den
Geist eines Verstorbenen denken, zumal wenn die gegebenen
Identitätsnachweise mit einer früher lebenden Person sich
als richtig erweisen. Ich möchte schon hier darauf aufmerksam
machen, dass dieser Schluss aber keineswegs zum
Spiritualismus führt. Denn in allen drei Fällen wird man,
wie bei der vorigen Kategorie, je nach dem Charakter der
Phänomene nicht auf eine besonders geartete, sondern nur
auf eine noch unbekannte, ausserhalb unserer Körperwelt
liegende Ursache schliessen dürfen.

Wir kommen jetzt zu denjenigen intelligenten Phänomenen
, welche sich objektiv geben, welche sich jedoch in
ihren Wirkungen als analog mit den nicht okkulten Erscheinungen
zeigen.

Falls diese nicht über die Kenntnisse der Beteiligten
hinausgehen, erlauben sie keine besonderen Schlüsse. Man
wird sie provisorisch materialistisch erklären und den lebenden
Menschen als Ursache ansehen müssen, gleichgiltig (aus
schon erwähntem Grunde), ob eine konstatierbare Verbindung
mit einem intelligenten Körper vorhanden ist oder nicht.

Ueberschreiten jedoch solche objektiven Phänomene die
Kenntnisse der Beteiligten einschliesslich ihres Gedächtnisses
, so wird man ebenso, wie bei der vorvorigen Kategorie
, zwar auf fremde Intelligenzen schliessen, aber in zunächst
materialistischem Sinne.

Ein ganz neues Moment nun, für das wir, wenigstens
bislang, in unserer phänomenalen Weit kein Analogon
* haben, taucht auf in dem formierenden Prinzip, das in gewissen
objektiven intelligenten Phänomenen vorliegt, in den
verschiedenen Arten der Materialisation. Natürlich braucht
diese nicht sinnlich wahrnehmbar zu sein; es genügt, dass
sie konstatierbar ist, wie z. B. bei Geisterphotographien,
von denen nur die Platte Zeugnis gibt. Bei solch einer
ganz aussergewöhnlichen Erscheinung wird man allerdings
mit Recht auf eine besonders geartete Ursache schliessen

*) A n m. Ich gebrauche dieses Wort für einen Geist, der nie
Mensch war, ohne Eücksicht auf seine ethischen Qualitäten.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0694