Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 675
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Hoffmann: Zur Kritik tnetapsychischer Schlussfolgerungen, 675

Hilfskonstruktionen handelt. Ich werde gegen Ende meines
Vortrags noch einmal ausführlich auf diesen wichtigen
Punkt zurückkommen. —

Wir wenden uns jetzt zur Art und Weise des transzendentalen
Daseins, Die diesbezüglichen Darstellungen
seitens angeblicher Geister sind wertlos, da diese keinen
Beweis für ihre Behauptungen antreten und da die Ursache
der Berichte, welche nicht über die Fähigkeiten der Phantasie
der Beteiligten in konstatierbarer Weise hinausgehen,
aus diesem Grunde in dem Unbewussten eines der Beteiligten
vorläufig zu suchen ist. Weil es sich hier um eine
Prüfung der Schlussfolgerungen aus den okkulten Phänomenen
in abstracto handelt, ist ein Eingehen auf einzelne
konkrete Spekulationen und Systeme nicht erforderlich. Soweit
vielmehr die Schlüsse und Spekulationen sich nicht
mit denen decken, die wir auf Grund der exakten Methode
aus den Phänomenen gewinnen, sind sie als wissenschaftlich
unhaltbar zu bezeichnen.

Da nun also die Unsterblichkeit der Seele zur Zeit als
wissenschaftliche Hypothese unmöglich ist, fällt vorerst mit ihr
die Annahme einer individuellen Weiterentwickelung im spiri-
tualistischen Sinn (nicht solcher der Bestandteile der Welt
und deren Gesamtheit auf Grund des Kausalitätsgesetzes);
es fällt natürlich dann auch die Annahme einer „Aufgabe",
überhaupt jede teleologische Deduktion. Auch müssen wir
den Schluss: wir hätten unser Erdendasein kraft des unserem
transszendentalen Subjekt innewohnenden formierenden
Prinzips gewollt und hervorgerufen, als mindestens verfrüht
zurückweisen, da wir irgendwelche Kenntnis über dieses
Prinzip nicht besitzen, auch ein Analogieschluss mangels
eines Analogons nicht wohl möglich ist.

Aber selbst wenn günstigsten Falls die Unsterblichkeit
des transszendentalen Subjekts, das Vorhandensein einer
Aufgabe moralischer und intellektueller Weiterentwickelung,
die Freiwilligkeit unseres Erdendaseins gesichert wären,
würde dies alles nichts über das Dasein (des Individuums)
an sich, seine Ursache und seinen Zweck aussagen* Und
doch wurzelt in diesem metaphysischen, weil das Dasein
von Bestandteilen im All betreffenden Problem die end-
giltige Entscheidung über die Fragen des transszendentalen,
wie des diesseitigen Lebens, da das Dasein an sich eben
die Basis all dieser weiteren Fragen ist, oder, um in der
für jeden verständlichen Terminologie du Prelh zu sprechen:
das Problem des Menschen hängt letzten Endes doch von
dem Problem der Welt ab, ersteres wird von letzterem umschlossen
,

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