Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 682
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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682 Psyehische Studien. XXXIII. Jahrg. 11. Hett. (November 1906.)

' Annahme zufälligen Zusammentreffens nicht mehr gut aus-
. kommt. Gemeint sind die sogenannten Wahrträume
und das halluzinierte Erseheinen von Personen, die sich in
Lebensgefahr befinden. Natürlich muss man auch hierbei
mit der Deutung sehr zurückhaltend sein und besonders
die ungeheuer grosse Zahl von Träumen, die eine natürliche
, normalpsychologische Entstehungsart haben und nichts
„bedeuten", der geringen Zahl der anderen entgegenhalten.
Auch zu dieser Frage seien zwei eigene Beobachtungen
kurz berichtet. Vorausschicken möchte ich, dass ich mich
eines vortrefflichen Schlafes erfreue und relativ sehr selten
träume. Vor einigen Monaten, während ich meinen Bruder
auf der Reise, und zwar auf einer Nachtfahrt wusste, hatte
ich einen ungewöhnlich lebhaften Traum, in dem ich denselben
bei einem Eisenbahnunglück beteiligt sah, ihn um
Hilfe rufen hörte, selbst in grosse Aufregung dabei geriet,
aufwachte und noch längere Zeit, selbst noch am nächsten
Tage, von einem unbehaglichen Druck mich befangen fühlte;
ich frug ihn nach seiner Rückkehr, ob er sich in der betreffenden
Nacht in einer irgendwie besonderen oder gefährlichen
Situation befunden habe, was er verneinte. Also
ein Traum, der subjektiv alle Merkmale eines solchen
„Wahrtraumes" an sich trug und doch einfach darauf zurückzuführen
war, dass meine eigenen Gedanken sich im
Schlafe mit jener mir bekannten Reise beschäftigt hatten
und vielleicht durch irgend welche unangenehme körperliche
Sensationen oder nicht zum Bewusstsein gekommene
Rufe von der Strasse und ähnliches veranlasst, eine von
Angsteffekt begleitete Traumsituation schufen. Die andere
Beobachtung war die folgende: Eines Nachts konnte ich
gegen alle Gewohnheit ohne äussere Veranlassung lange
nicht einschlafen, sondern meine Gedanken waren mit ungewöhnlicher
Lebhaftigkeit mit einer Dame beschäftigt, die
mir einige Jahre vorher einmal sehr nahe gestanden hatte,
von der ich aber seit bald einem Jahre weder mündlich,
noch schriftlich etwas gehört und ar die ich seit derselben
Zeit kaum einmal gedacht hatte. Es drängte sich mir die
Vorstellung auf, dass irgend etwas meine Gedanken intensiv
und zwangsmässig auf jene Erinnerungen lenkte und
mich nicht zum gewohnten Schlaf kommen Hess. Am nächsten
Morgen fand ich zu meiner Ueberraschung einen Brief
von eben dieser Dame auf meinem Schreibtische. Meiner
Ueberzeugung nach lag in diesem Falle etwas anderes, als
wie ein zufälliges Zusammentreffen vor. -

Von hier zu den Wachhalluzinationen ist nur
noch ein kleiner Schritt. Dass unsere Vorstellungen sich


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