Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 724
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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724 Psyehteehe Studien. XXXIII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1906.)

Diese neuerliche Wiederholung des „Zufalls", dass von
mir vorher unbewusst Niedergeschriebenes genau so
unbewusßt durch unbewusst aufgesuchte
Bibelbelegung sich deckte, würde jeden anderen
gleichfalls tief erschüttert haben. Die Bibel war für
mich ein unbekanntes dickes Buch, mit dem man gewiss
schon sehr vertraut sein muss, um in dieser starken Blattzahl
ohne weiteres die Seite und Stellen zu finden, welche
parallel liefen. Kaum ein versierter Bibelmensch hätte so
rasch herausgelangt, wie diesmal die blinde Henne das
Korn aufpickte. Wie schon gesagt, hatte ich keinerlei
Vertrautheit mit dem Buch der Bücher, Ich hatte es nur
in Museen gesehen und bei Antiquaren. Bei einem solchen
hatte ich auch vor mehr ais zwanzig Jahren eine alte Bibel
erstanden. Sehr bestimmt weiss ich aber, dass ich nur ganz
flüchtig darin blätterte und weiss ganz genau, das ich nur
ein einziges Mal und zwar nur in den allerersten Blättern
las; dann kam das sehr defekte Exemplar auf den Dachboden
und später in die Hände eines Malers, der in unbekannte
Ferne verzogen ist, sonst hätte ich die beiden Exemplare,
die ganz verschiedene Grösse haben, miteinander
verglichen. Selbst wenn ich im Irrtum wäre und die
Stellen doch gelesen hätte, und diese in meinem Gedächtnis
haften geblieben wären, was mir aber, ich betone dies
nochmals, ganz unmöglich erscheint, so schliesst die verschiedene
Grösse die Uebereinstimmung
der Seitenzahl wohl ganz sicher aus. Wiederholt
wurde mir aber noch die Seite benannt, welche dem
von mir vorher Geschriebenen als Beleg diente und auch
als solcher dienen konnte. Ich vermochte mich nicht länger
der Annahme zu verschliessen, dass eine Kraft hier tätig
war, welche ausser mir lag. Was für eine Kraft
war es? Die beschriebenen Bibelvorgänge hatten zur Folge,
dass ich mich von da ab dem fremden Willen unterzuordnen
suchte. Die schreibenden Intelligenzen konnten nun zufrieden
mit mir sein. Nicht nur, dass ich alles zu befolgen
versuchte, was sie mich tun hiessen, und was oft recht
sonderlich war, so, dass ich nahezu in Askese dahin lebte,
ich versuchte auch auf andere im gleichen Sinne einzuwirken
, was mir, nebenbei gesagt, recht viel Verdruss einbrachte
. Ich bin heute noch überzeugt: ohne eindringliches
Zureden eines erfahrenen Spiritisten, der mir riet, mich zu
widersetzen, wenn zu viel von mir verlangt würde, wäre ich
in ein weiteres Extrem geraten, dessen Ende kaum ein
günstiges gewesen wäre. Denn nicht nur, dass die Ver-
mehrung der vielen Wanderapostel durch mich gewiss kein


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