Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 731
(PDF, 221 MB)
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Seiimg: lieber Theosopbie.

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ist von Dr. Arldt in der Zeitschrift „Kosmos" (1905) vom
wissenschaftlichen Standpunkt aus in merkwürdiger Ueber-
einstimmung mit den theosophischen Angaben erörtert
worden.

Manche der theosophischen Behauptungen klingen
allerdings sehr phantastisch, zum Teil, weil das in hellseherischem
Zustand Geschaute sich in der unzureichenden
Sprache der irdischen Welt nicht vollständig und richtig,
sondern nur gleichnisweise wiedergeben lässt. Derartige
Dinge kann man ja zunächst beiseite lassen und sich an
das Allgemeinverständliche halten. Dies ist aber durchaus
dazu angetan, auch einen brennenden Durst nach tieferem
Wissen zu stillen.

Im folgenden soll nun ein kurzer Ueberblick über die
wesentlichen theosophischen Erkenntnisse und damit zugleich
die Antwort auf die besonders interessierende Frage nach
dem Wie des Jenseits von diesem Standpunkt aus gegeben
werden. Wir stossen dabei zu unserer Genugtuung auf
manche, auch anderweitig schon verkündete Lehren. Drei
Grunderkenntnisse sind es, die sich uns vor allem aufdrängen
.

1. Die Welt steht unter dem Zeichen der Entwicklung
in des Wortes umfassendster Bedeutung. Als Ziel wird
die volle Entfaltung des im Menschen schlummerden göttlichen
Keimes, ein vom Wahn des Sonderseins befreiter Zustand
der Allerkenntnis und der allumfassenden Liebe hingestellt
. Aeus8erlich betrachtet, ist die Entwicklung innerhalb
einer sog. „Runde" aufzufassen als eine allmählich
zunehmende Verdichtung einer ätherischen ürsubstanz, auf
welche eine ausserordentlich langsame Verfeinerung folgt.
(Vergleiche die Theorie Le Bon's als weiteres Beispiel der
Uebereinstimmung theosophischer und wissenschaftlicher
Lehren.)*)

2. Der göttliche, ewige Wesenskern des Menschen bedarf
zu seiner vollkommenen, nur durch die irdischen Erfahrungen
möglichen Entwicklung der oftmaligen Wiederverkörperung
als neuer Persönlichkeit. Erst wenn die
niedere Natur überwunden ist und wenn alle Seiten des
menschlichen Wesens harmonisch entwickelt sind, ist der
Kreislauf der Geburt und des Todes beendet. Unter Beobachtung
des Unterschiedes, den die Theosophie zwischen
Individualität und Persönlichkeit macht, kann man sagen,
dass die Individualität zu ihrer Entwicklung des Persön-

*) S. Jan.-Hef t er., S. 38 ff. — R e d.


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