Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 734
(PDF, 221 MB)
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734 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1906.)

irdischen Welt vollständig verloren hätte, wenn alle
Wünsche erfüllt und alle Begierden gestillt worden wären.
Da dies in der Regel nicht zutrifft, ist je nach dem Grade
der Gebundenheit der Seele an die irdische Welt eine
kürzere oder längere Zeit erforderlich, bis die Seele ihre
Eigensucht verloren und aufgehört hat, als besonderes
Wesen zu existieren. Bei diesem Läuterungsprozess der
Seele wird man unwillkürlich an das katholische Fegefeuer
erinnert, dem eben, wie mancher anderen religiösen Lehre,
ein tiefer Sinn zugrunde liegt.

Der von der Seele befreite Geist verarbeitet die im
letzten Leben gemachten Erfahrungen und schafft sich da-
durch neue Anlagen für das nächste Erdenleben, Daneben
wird der im irdischen Leben nur geahnte oder doch nur
uk vollständig erfasste Gedanke, dass der Mensch mit allen
Dingen verwandt ist, anmittelbar erlebt. Der menschliche
Geist nimmt sich als ein Glied des Urgeistes wahr, von
welcher, im irdischen Leben nur als Abglanz zur Geltung
kommenden Erkenntnis das religiöse Empfinden herrührt.
Ferner kommt dem Geiste die Erinnerung an seine früheren
Lebensläufe wieder, während kurz vor der neuen Verkörperung
ein Blick in die Zukunft eröffnet wird. Dieser im
allgemeinen selige Bewusstseinszustand des Geistes, der
„Aufenthalt im Geisterland*' dauert um so länger, je entwickelter
der Mensch ist, je reger sein Gedankenleben und
je grösser seine weise, werktätige Liebe während des letzten
JSrdenlebens war. - Die näher! Ausführung dieser wesent-
liebsten und anderer Anhaltspunkte über das Leben nach
dem Tode findet man am ansprechendsten in Ä. Sieiner's
„Theosophie" vorgetragen. Hier sei gleich noch bemerkt,
dass Angaben über die wichtigste weitere theosophische
Litteratur im Propagandaheftchen des „Besant-Zweiges" der
Theosophischen Gesellschaft (zu beziehen durch das Sekretariat
, Berlin, Motzstrasse. 17) gemacht werden. —

Da die Theosophie eine Geistesrichtung von ausnehmender
Bedeutung ist, über welche sehr irrige Meinungen
verbreitet sind, habe ich in diesem Abschnitt
manches berührt, was nicht unmittelbar zu meinem Thema
gehört. Aus dem gleichen Grunde seien jetzt noch einige
Hinweise darauf gegeben, dass die Tatsachen des Lebens
durch die theosophischen Lehren besser erklärt werden,
als durch irgend welche andere Anschauungen. Da ist vor
allem hervorzuheben, dass das Menschenrätsel seiner Lösung
durch die Remkarnationslehre, zumal im Verein mit der
Karmalehre, bei weitem am nächsten gebracht wird.
Diese Lehren sind denn auch stichhaltiger als du Prets


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