Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 742
(PDF, 221 MB)
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742 Psychische Studien. XXXIII, Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1906.)

auch in unserer Welt jedes Analogon für ein derartiges
Ereignis fehlt.

Wir werden somit provisorisch einen absoluten Pessimismus
als Ausgangspunkt weiterer Forschung auf diesem
Gebiet annehmen müssen.--

Wir haben, um dies noch zu erwähnen, gesehen, dass
die okkulten Phänomene keine exakten Schlüsse besonderer
Art hinsichtlich der eigentlichen Metaphysik erlauben, dass
vielmehr die Schlüsse, welche auf diesem Gebiet zu ziehen
sind, auch schon von den luciden Phänomenen aus möglich
und notwendig sind.

Jetzt am Schlüsse meines Vortrags angelangt, wird es
am Platz sein, um Missverständnissen vorzubeugen, in Kürze
ein paar Worte über die Wertung wissenschaftlicher
Hypothesen zu sagen. Wir müssen dabei
dreierlei Hypothesen unterscheiden:

1) Solche, die unmittelbar über die Tatsäch-
lichkeitsfrage von Phänomenen entscheiden; sie haben,
weil sie direkte Anwendung der gegebenen Erforschung*,-
basis darstellen, wie diese subjektiven, allgemein
gültigen und endgültigen Charakter als ein subjektives
, endgültiges Resultat.

2) Solche Hypothesen, welche sich als unmittelbare
Schlussfolgerungen aus den Phänomenen
ergeben über die einfache Tatsächlichkeitsfrage der letzteren
hinaus {wie z. B. hier die Schlüsse auf transszendentalem
Gebiet); sie haben subjektiven, allgemein gültigen
, aber nur vorläufigen Charakter, weil sie nur
methodisch notwendig sind, keineswegs aber andere Möglichkeiten
auch nur subjektiv ausschliessen, beim Auftauchen
widersprechender Phänomene sogar geändert werden müssen.
Ihr vorläufiger Charakter hängt eben mit dem Umstand
zusammen, dass wir es hier nur mit subjektiver Geistesarbeit
zu tun haben, während bei den unter 1) genannten
Hypothesen ausser dieser auch Objektives vorliegt.

3) Solche Hypothesen, welche nur mittelbar mit
den Phänomenen, nämlich durch Analogieschluss,
zusammenhängen (wie z. B. hier alle Schlussfolgerungen
auf metaphysischem Gebiet); sie haben infolgedessen nur
den subjektiven, allerdings infolge ihrer Abhängigkeit
von der exakten Methode allgemein gültigen
Charakter eines vorläufigen Ausgangspunktes,
einer Art Hülfskonstruktion *)

*) A n m. Zur Verdeutlichung diene etwa folgende Betrachtung:
Man denke sich das diesseitige Gebiet als Kreis, das metaphysische
als Dreieck. Der Kreis ist uns bekannt, das Dreieck nicht. Wir ahnen


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