Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 746
(PDF, 221 MB)
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746 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1906.

mich das Zusammensein mit Theosopben — Vertretern der
erweiterten Vedantalehre — momentan stark in Anspruch.
Sie wollen mich nämlich als einen „Führenden" zu den
ihrigen haben, weil jetzt die Zeit des Sieges der esoterischen
Lehie gekommen sei.

Da nun in den letzten Heften der „Psych. Stud." theo-
sophische Streitfragen von verschiedenen Seiten eingehend
erörtert wurden, so habe ich in theosophischen Büchern
nachgesucht, was die Theosophie speziell gegen den Spiritismus
einzuwenden hat, und fand das Folgende:*)

1) Zu keiner Zeit haben jene Geister („Spirits") die
Gesetze mitgeteilt, welche die Erscheinungen beherrschen,
ausgenommen in einigen Fällen, die aber von den Spiritisten
nicht anerkannt wurden, da sie die theosophische
Theorie bestätigten; ja, da sie das von A. J. Davis errichtete
Gebäude zerstören würden, so fielen jene besonderen Geister
bei diesen in Misskredit.

2) Die Geister widersprechen sich gegenseitig, indem
der eine das Leben nach dem Tode ganz verschieden
schildert von der Beschreibung eines anderen. Diese Uneinigkeit
variiert mit dem Medium und den bekannten Anschauungen
, die der Verstorbene während seines Lebens
hatte. Der eine Geist gibt die Wiedergeburt zu, der andere
leugnet sie,

3) Die Geister haben nichts entdeckt in Bezug auf Geschichte
, Anthropologie und andere wichtige Gegenstände
und scheinen in Bezug hierauf weniger begabt zu sein, als
lebende Menschen; und obgleich sie behaupten, Menschen zu
sein, die in früheren Zivilisationen lebten, so zeigen sie
doch eine gänzliche Unwissenheit in Bezug auf die letzteren,
oder geben blosse Wiederholungen von^ kürzlich veröffentlichten
Entdeckungen.

4) Innerhalb 40 Jahren ist keine vernunftgemässe Erklärung
der Phänomene oder eine höhere Entwickelung
der Mediumschaft durch die Geister erlangt worden. Es
wird behauptet, dass grosse Philosophen durch Medien
sprechen, aber sie äussern nur Faseleien und ganz gewöhnliche
Redensarten.

5) Die Medien kommen in physische und moralische
Not; sie werden des Betruges beschuldigt, des Schwindels
überwiesen, aber ihre geistigen Führer und Lenker treten
niemals dazwischen, um zu helfen oder dem vorzubeugen.

*) W. Q. Judgex „Das Meer der Tbeosophie*. Leipzig, fried»
rieh, 1893, B. 196. Ebenso: „Der Okkultismus", mitgeteilt aus dem
esoterischen Kreise, „8pMnx% ßraunschweig 1894, S. 92, 1(59, 298.


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