Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 5
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Die spiritistische Erklärung psychischer Phänomene. 5

gestellt wird. Crookes hat doch eine Erklärung in rein
spiritualistischem Sinne abgegeben, wenn er dieUeber-
zeugung ausspricht, dass die „Geister" von dem Medium
unabhängige Geistwesen seien! Morseilt und die Anhänger
seiner Anschauungen weisen eine derartige Hypothese überhaupt
zurück, — das ist doch ein himmelweiter Unterschied!

Wie ich schon früher gesagt habe, Prof. Morselli und
den übrigen italienischen Gelehrten gebührt grosser Dank
für ihre Forschungen und ihr mutvolles Eintreten für die
Echtheit der Phänomene; — aber nun sofort mit fliegenden
Fahnen in das Lager des „Positivismus" zu ziehen, das
heisst alle Errungenschaften der auf okkultem Gebiete aufgetretenen
Gelehrten vergessen und darauf verzichten, eine
Undankbarkeit, deren sich der gebildete Okkultist nicht
schuldig machen darf. Hier ein eindringliches Warnungszeichen
aufgestellt zu haben, ist ein grosses Verdienst
G. de Vesme's. —

Einleitend bemerkt C. de Vesme. dass nur die von Gelehrten
geleiteten Experimente die Macht haben, die öffentliche
Meinung bezüglich der metapsychischen Tatsachen zu
beeinflussen. Man kann sich die Wirkung, weiche die
jüngsten Forschungen der italienischen Gelehrten auf alle
Gesellschaftskreise ausgeübt haben, kaum vorstellen. Die
grössten Tagesblätter Norditaliens haben offen erklärt, ihre
Spalten in ausgedehntem Maasse den Berichten über Mediumismus
zur Verfügung zu stellen, da sie die ungeheure
wissenschaftliche und soziale Bedeutung desselben anerkennen
. Aus dem Briefe eines Mailänder Arztes erwähnt
de Vesme u.a. folgende Worte: „Noch vor wenigen Wochen
war es kaum möglich, nur zwei Worte über die spiritistischen
Phänomene zu sagen, ohne dass man mit Achselzucken
geantwortet hätte; jetzt begegnet man jenen Tatsachen
nicht mehr feindselig, sondern nur leichter Zweifel
mischt sich mit Neugierde und Sympathie."*) Man darf
aber nicht übersehen, dass auch in Italien die öffentliche
Meinung nicht so leicht umgestimmt worden wäre, wenn
bricht die Gelehrten zugleich mit der Bestätigung der Echt-

*) Leider ist dies in Deutschland nicht der Fall! Unsere
grossen Zeitungen usw. haben kaum Notiz von den Vorgängen in
Genua, Mailand und Turin genommeu, — so weiss die Menge nichts
von den überraschenden Ergebnissen einer einwandfrei wissenschaftlichen
Forschung auf okkultistischem Gebiete, und die gelehrte
Welt ist noch lange nicht gewillt, ihre Dankeshymnen für die so
präentig gelösten „Welträtsel* einzustellen. * P.


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