Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 6
(PDF, 215 MB)
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6 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1908.)

heit der Phänomene die Anschauung betonten, dass jene
wunderbaren Tatsachen mit der spiritistischen Hypothese
nichts zu tun hätten. Es sind allerdings die Spiritisten
selbst, welche das grösste Hindernis für den Fortschritt der
metapsychischen Propaganda errichtet haben. Sie haben
in den letzten sechzig Jahren so trefflich gewirtschaftet,
dass es heute viele Leute gibt, die lest überzeugt sind, mit
der Einräumung der mediumistischen Phänomene unbedingt
auch alle jene „Botschaften von jenseits des Grabes," die
Lehren Karäeö%% „die sieben Sphären/1 ,,die Reinkarnation"
u. dgl. zugeben zu müssen. Eine grosse Anzahl bildet sich
ein, dass man die „Geister", die sich manifestieren, als
Seelen der Abgeschiedenen ansehen muss, und noch mehr
denken, dass eine objektive Betrachtung der Phänomene
sich von dem Glauben an „Geister" überhaupt nicht trennen
lässt Erst wenn man diese falschen Anschauungen beseitigt
und die Ansicht befestigt haben wird, dass man die Tatsachen
auch ohne eine „Lehre" annehmen kann, erst dann
wird man die Abneigung, welche Kritiker, Anhänger dieser
oder jener Religion, Philosophen, materialistisch geschulte
Naturwissenschaftler usw. gegen mediumistische Phänomene
besitzen, zerstören.

Von diesem Standpunkt aus, d. h. vom Gesichtspunkt
der Opportunität aus, kann man das von der. italienischen
Gelehrten in Anwendung gebrachte System nur begrüssen.
G. de Vesme betont ausdrücklich, dass er hierbei auf die
Aufrichtigkeit der Ansicht jener Gelehrten nicht den
Schatten eines Zweifels fallen lassen will; aber, fragt er,
kann man daselbe tun, vom Standpunkt der Wahrheit und
der Logik aus? Sollen wir ohne weiteres annehmen, was
wir für einen Irrtum halten? und eine Anzahl von Männern
der Wissenschaft Irrwege betreten sehen, welche auch viele
Nachfolger verführen würden? Ich glaube, dass hier eine
ruhige und vornehme Besprechung der Dinge von Nutzen
sein wird und dass dadurch manche Kontroversen für die
Zukunft vermieden werden. Wenn das Miss Verständnis
einmal stärkere Wurzeln gefasst hat, dann ist es nicht
mehr auszurotten. — —

Mr. de Vesme bespricht in erster Linie die Ausdrucksweise
, in welcher sich die wissenschaftlichen Berichte
bewegen müssen, um von vornherein die vollste
Objektivität bei Betrachtung der Phänomene zu sichern.
Man wird beispielsweise selbst in spiritistischen Kreisen
nicht sagen: „ein Geist ist erschienen", oder „das Medium
schrieb unter dem Einfluss eines Verstorbenen" etc., sondern
die Wendungen vorziehen: „eine menschliche Gestalt er-


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