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iO Psychische Studien. XXXV, Jahrg. 1. Heft. (Januar 1908.)
beizuwohnen, gesucht und gefunden haben. Da treten dann
Psychologen, Physiologen usw. auf, welche behaupten, das
Wesen der menschlichen Natur so weit zu kennen, dass sie
imstande sind, die „Welträtsela zu lösen oder „den Ursprung
der psychischen Phänomene" zu erklären, die aber
Ssychische und physiologisrhe Phänomene. von ungeheurer
'ragweite ignorieren, Phänomene, welche alle Vorstellungen
der modernen Wissenschaft von der menschlichen Psyche
umzustürzen scheinen. So kommt es, dass die einfachen
Spiritisten, welche auf empirischem Wege die Existenz
jener supranormalen Tatsachen gefunden haben, der Wahrheit
näher kommen, als die grossen Autoritäten der Wissenschaft
, die jene Tatsachen noch leugnen. Das war genau
so in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, da jeder,
-der an den Animal - Magnetismus glaubte, der Wahrheit
näher stand, als die Gelehrten, welche die Phänomene des
Magnetismus bestritten. In einer seiner letzten Abhandlungen
für die „Society for Psych. Research" hat F. Myers
eine Begebenheit berichtet, welche trefflich die oben erwähnte
Situation beleuchtet. Einige griechische Schriftsteller
haben erzählt, dass- man im Tempel von Ephesus
sorgsam einen Stein aufbewahrt, den Jupiter in seinem
Grimme vom Himmel auf die Erde geschleudert habe. Die
Gelehrten, Astronomen und Meteorologen haben natürlich
diese Erklärung noch bis vor 100 Jahren als Fabel betrachtet
. Heute sind wir darüber klar, dass es sich um
einen Aerolith handelt. Das abergläubische Altertum kam
also der objektiven Wahrheit unendlich viöi näher, als die
«Wissenschaft", welche noch vor einem Jahrhundert den
Fall von Meteorsteinen leugnete. — —
(Fortsetzung folgt.) /
Anleitung zur Kenntnis des Spiritismus.
Von H. 9T. de Fremery.
Aus dem Holländischen übersetzt
von Karl Grimm (f Rechtsanwalt in Urach).
(Fortsetzung von Seite 714 vor. J.)
Auch in folgendem, von Stead mitgeteilten Fall ist
diese Erklärung die vernünftigste. „Eine meiner Freundinnen
, so schreibt er, *) deren Sohn gestorben war,
*)-„The Spiritual Quarterly Magazine/ Dezembernummer von
1902, S. 86 ff.
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