Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 11
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1908/0020
De Fremery: Anleitung zur Kenntnis des Spiritismus. H

wünschte sehr, sein Porträt zu bekommen. Ich begab mich
mit ihr zum Atelier. Der Photograph kannte ihren Namen
nicht und wusste ebenso wenig, wessen Photographie sie
wünschte. Es wurden vier Aufnahmen gemacht. Auf einer
derselben zeigte sich nicht mehr als ein Lichtfleck auf ihrer
Schulter, wo ihr Sohn versprochen hatte, seine Hand hinzulegen
. Auf einer zweiten zeigte sich das Porträt einer
meiner Freundinnen, deren Aehnlichkeit nicht zu verkennen
war, die wir aber nicht mitzählen werden, da sie während
ihres Lebens von. meinem Photographen photographiert
worden war und an meinen Experimenten teilgenommen
hatte. Es ist daher denkbar, dass er ein Negativ von ihr
in betrügerischer Absicht gebraucht hat, wiewohl ich es nicht
glaube. Das nach ihrem Tode gefertigte Porträt war ganz
verschieden von einem zu ihren Lebzeiten gemachten;
nichtsdestoweniger war die Aehnlichkeit nicht zu verkennen,
wie denn auch das Porträt von allen ihren Bekannten erkannt
wurde, denen ich es zeigte. Die dritte Photographie
zeigte von den Füssen ab die Gestalt eines Mannes, dessen
Gesicht mir besonders bekannt vorkam, ohne dass ich es
herausbrachte, wer es war. Als ich das Porträt nachher
einem Freund zeigte, rief er aus: „Nun, das ist ja Robert
Louis Stevenson, und sofort erkannte ich ihn auch. Nun ist
das Eigentümliche dabei gas, dass ich gerade mit einer
Uebersicht von Robert Louis Stevensons Biographie beschäftigt
gewesen war, ehe ich ins Atelier ging. Ich war
halbwegs dabei und ich nehme an, dass mein Geist mit
dem Gegenstand mehr oder weniger erfüllt war. Im Atelier
wurde Stevenson nicht erwähnt, noch auch war ich mir
bewusst, an ihn zu denken; trotzdem war sein Porträt da.
Ich sehe übrigens davon ab, da es ein blosser Zufall gewesen
sein kann. Es existieren viele Porträts von Stevenson
und es ist denkbar, dass mein Photograph, wenn er ein
Betrüger ist, nicht falsch geurteilt hat, das Porträt auf
einer seiner Platten erscheinen zu lassen, in der Hoffnung,
ich werde an ihn gedacht haben oder auf die eine oder
andere Weise in Beziehung zu ihm gestanden sein. Dem
muss aber die Tatsache gegenüber gestellt werden, dass
nach bestem Wissen und Glauben mein Photograph nicht
weiss, dass je ein Robert Louis Stevenson existierte. Er ist
kein Mann, der viel gelesen hat, und es würde mich sehr
verwundern, zu hören, er habe jemals ein Porträt von
Stevenson gesehen. Es bleibt die vierte Platte übrig und
auf der stand das Porträt einer mir ganz fremden Frau.

Ich schickte die Abdrücke meiner Freundin mit dem
Beifügen, ich bedaure, dass es dem Photographen nicht ge-


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