Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 13
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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De Fremery: Anleitung zur Kenntnis des Spiritismus. 13

Jahren gestorben war, und wenn wir beide noch so stark
an sie gedacht hätten, und uns bemühten, die Züge der
Frau uns vor den Geist zu führen, selbst dann, sage ich,
würde ich keinen Photographen kennen, der es wagen würde,
ein erkennbares Porträt von der Person zu nehmen, an die
wir dachten, ohne andern Schlüssel oder Leitfaden. Ich
weiss nicht, ob ein Porträt der Dame überhaupt existierte,
deren Bild auf diese Weise durch die Kamera aufgenommen
wurde. —

So viel über die Entstehung der Photographie. Nun
kommt das Wiedererkennen, Gewöhnlich finden Irrtümer
in dem Entscheiden der Identität durch den Einfluss der
Suggestion und einer lebhaften Phantasie statt. Die Eltern
wünschen das Bild ihres Kindes zu finden und sehen in
jeder schattenhaften Erscheinung die Züge des Kindes, das
sie verloren haben. Allein in unserem Falle wurde nichts
Derartiges erwartet, und niemand war mehr überrascht, als
die Photographierte, als sie auf einmal ihre Schwester im
Hintergrund gewahrte. Anstatt zu wünschen, sie da zu
sehen, war ihr erstes Gefühl das der Enttäuschung, dass
die Schwester anstatt des Sohnes erschienen war. Sodann
waren die beiden anderen Verwandten, welche die Photographie
ohne jede Erklärung oder Vorbereitung sahen, die
in ihnen die Erwartung, etwas Ungewöhnliches zu sehen,
erwecken konnte, zuerst überrascht und betrofien, das Porträt
ihrer verstorbenen Verwandten so unerwartet zu sehen.4*

Slead lässt die Möglichkeit einer photographierten Gedankenform
ausser Betracht; allein mit Rücksicht darauf,
dass die Gedanken nicht im geringsten auf die verstorbene
Schwester gerichtet waren, im Gegenteil, das grösste Verlangen
auf das Erlangen einer Photographie des gestorbenen
Sohnes ging, ist auch in diesem Falle die Theorie des
Dr. Baraduc nicht für stichhaltig zu erachten. Logisch ist
es, auch hier eine Selbstprojektion des Verstorbenen anzunehmen
, die nicht undurchsichtig genug ist, um von den nicht
sensitiven Anwesenden gesehen zu werden, wohl aber genug
lichtbrechende oder lichtstrahlende Kraft besass, um die
empfindliche Platte in der Kamera reagieren zu lassen.

Die bisher besprochenen Photographien sind alle von
Projektionen genommen, welche bloss für Sensitive sichtbar
waren. In dem Maasse, wie diese Projektionen an Dichtigkeit
zunehmen, werden sie auch für die weniger empfindlichen
Augen gewöhnlicher Menschen sichtbar. Sie zeigen
dann die schon durch die Photographie ans Licht gebrachte
Entwickelung formloser Massen zu teilweiser oder vollständiger
Wiedergabe des menschlichen Körpers. Es


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