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Wenzel-Ekkehard: Dr. Eugen Gellona f.
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Abdrücke zu erhalten, die durch Brennen für immer haltbar
gemacht werden können. Es ist dem wissenschaftlich
betriebenen Spiritismus auf diese Weise möglich, auch
später noch jederzeit solche Originalein drücke in Ton zu
studieren, wobei zugleich Geltend* Annahme, dass die Intelligenzen
sich in der Fähigkeit, solche Abdrücke herzustellen
, vervollkommnen, sich als richtig oder falsch erweisen
wird. In jedem Falle aber bilden diese gebrannten, unveränderten
Abdrücke wichtige Dokumente für die Geschichte
des Spiritismus. —
Gellona hat versucht, seine leider so kurze Arbeit auf
unserem Gebiete festzulegen; und da sein körperlicher Zustand
es zuletzt nicht mehr ihm selbst ermöglichte, hat er
seinem Sohne Ernesto teils diktiert, teils seine Ideen angegeben.
Das Werk ist bereits im Erscheinen und wird unter dem
Titel „Eusapia Paladino e Je sue seduteu in Lieferungen
abgegeben.
Als Meijsch war Gellona eine sympathische Persönlichkeit
. Er vereinigte in sich die Gründlichkeit des Studiums
eines deutschen Gelehrten mit der Lebhaftigkeit eines
Italieners. Letztere trat beaonders hervor, wenn er für
seine Ideen eintrat. Sein letzter Aufsatz, den er mir schon
Anfang Februar für die „Psych. Stud.u zur Verfügung stellte,
den zu bearbeiten mich jedoch. Krankheit verhinderte, beweist
besonders, wie auch Kleinigkeiten seinem Studium
nicht entgingen, und wie er bemüht war, mit allen Mitteln
^ich klar zu werden über das Wesen der sich manifestierenden
fluidischen Persönlichkeiten. Er machte dann u. a.
-.um ersten Male auf jene zwar bekannten, aber kaum
jeachteten Halbmaterialisationen aufmerksam, deren Existenz
seither durch Mucchi, Marzoraii und Barzini bestätigt
vorden ist. Während man damals im „Giornaie d'Italia"
ich darum stritt, ob Eusapia eine Betrügerin sei, die mit
Wischen Bärten, Fellen usw. die Existenz des „John*
mr vortäusche, ist er in Genua dem Schutzgeist des Heliums
mit dem Fieberthermometer zu Leibe gerückt, hat
hm den Puls gefühlt, um sich auf jede „menschliche" Weise
on seiner Existenz zu überzeugen, völlig unbekümmert
anim, wie man es auslegen würde. Damit hat er unserer
Jache mehr genützt, als jene Allerweltsjournalisten, die
hren Scherz mit dem Medium trieben, um sich eine neue
lerarische Einnahmequelle zu schaffen. — In seiner Praxis
k Spezialist für Mund- und Zahnkrankheiten in Genua
rfreute er sich grosser Beliebtheit und regen Zuspruchs.
> hat auch hier sich nicht damit begnügt, überkommene
Erfahrung zu konservieren, sondern immer zu verbessern
Psychische Stadien. Januar 1908. ^ 2
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