Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 24
(PDF, 215 MB)
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24 Psychische Studien. XXXV. Jahrg, 1. Heft. (Januar 1908.)

künden hervorgeht, waren die Kelten felsenfest vom Fortleben
nach dem Tode überzeugt. Sie hielten alle Sterne
für ferne Welten, die sie der Keine nach von den Seelen
der Abgeschiedenen bewohnt dachten. Ein besonderes Interesse
widmeten sie dem Mond, den sie der Erde gleich
mit Bergen und Tälern bedeckt annahmen, als den Wohnsitz
der Glüekseliggewordenen ansahen und als das sichtbare
Zeichen der Unsterblichkeit feierten. Nicht sowohl nach Tagen,
sondern nach Nächten richtete sich die kymrische Zeiteinteilung
, und nahezu alle mystischen und rituellen Handlungen
waren nach dem Stand des Mondes berechnet. „Der
Mistelzweig muss mit Achtung im sechsten Monde gesammelt
werden. Er muss mit einem goldenen Messer abgeschnitten
werden.11 — „Der Mond ist ein hervorragendes Mittel
für alle Leiden," heisst es in einer alten druidischen Urkunde
. Dort finden wir auch die Lehre, dass die Frau in
jedem Monat ihre drei hellen und eine dunkle Periode
hätte, entsprechend den 4 Phasen des Mondes. Denn wie
auf das Wasser und leblose Gegenstände überhaupt, so war
es allgemeine Ueberzeugung, dass der Mond auch Einfluss
auf das menschliche Leben und Wesen habe. Der Vollmond
galt als die günstigste, glückverheissende Zeit für
Unternehmungen aller Art. So bedeutet, wie unlängst Guido
von List das ausgeführt bat, das Wort „Rath," im Gallischen
„Radu oder „Kreis," auch zugleich „Glück." Bei
zunehmendem Monde begonnene Geschäfte verhiessen Erfolg
; bei abnehmendem Monde Wichtiges zu unternehmen,
wurde unterlassen. Abgesehen von den vier Sonnenfesten
der Barden, entsprechend dem höchsten und dem niedrigsten
Sonnenstande, sowie den beiden Tagnachtgleichen,
waren alle Feste nach dem Monde orientiert und der Eintritt
von Mondschein bei nächtlichen rituellen Feiern von
erfreulichster Vorbedeutung. —

Es wurde vorhin ein goldenes Messer genannt, mit dem
unter feierlichen Zeremonien Mistelzweige von der heiligen
Eiche abzuschneiden waren. Dieses Messer war eine goldene
Sichel und diese eben wieder ein Sinnbild des Mondes
bezw. des Himmels überhaupt, denn der Halbmond, wenn
er das Alter von 10 Tagen erreicht hatte, wurde als Symbol
des Himmels betrachtet, als das „Llong voel," als das
himmlische Schiff. Mit solchem Halbmond in der Hand
wurden gewöhnlich die Druiden dargestellt, und noch trägt
der „archdruid" die goldene Sichel bei den Pesten, welche
die vereinigten Orden der Neudruiden und Neubarden in
Stonehenge, dem wunderbaren Tempel einer schönen Vergangenheit
, feiern.


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