Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 26
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1908/0035
26 Psychische Htudien. XXXV. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1908.)

der Psychologie gleich, der ganzen Geschichte des Hypno-
tismus sowohl, als auch der ganzen Geschichte des Spiritismus
, so dass, um dieses grosse Problem in allen seinen
Einzelheiten und mit allen den eingehenden Darstellungen,
die es verlangt, zu behandeln, es erforderlich sein würde,
erstens der normalen menschlichen Persönlichkeit eine lange
Betrachtung zu widmen und danu eine ebenso lange den
pathologischen oder experimentellen Veränderungen der
Persönlichkeit.

Ich kann Ihnen deshalb hier nur eine Skizze dieses
Gegenstandes darbieten. Ich hoffe jedoch, dass aus diesem
kurzen Abriss Gedanken hervorgehen werden, welche, ich
will nicht sagen, durchaus neu, aber jedenfalls in Bezug
auf das klar ausgedrückt sind, was wir unter „Persönlichkeit
* und ihren Veränderungen zu verstehen haben.

Um sogleich auf den Gegenstand zu kommen, beginne
ich naturgemäss mit der Definition der Persönlichkeit.
Diese Definition kann nicht verfehlen einigermassen
Schwierigkeiten zu bereiten, denn wir können die Persönlichkeit
von verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachten:
von dem metaphysischen oder von dem bloss physiologischen
Gesichtspunkte aus.

Wir wollen alles beiseite lassen, was sich auf Metaphysik
bezieht. Mit andern Worten, wir wollen nicht festzustellen
versuchen, inwiefern ein besonderes Substrat
menschlicher Persönlichkeit existiert5 und worin es besteht.
Wir wollen dieses Problem als gelöst annehmen, und ohne
uns zu fragen, was die eigentliche Wesenheit der menschlichen
Persönlichkeit ist, wollen wir nur die Erscheinungen,
durch welche sie sich kundgibt, zu erfassen suchen, das
heisst, wir wollen die Persönlichkeit in ihren Erscheinungen
studieren.

Unter Benutzung der von Psychologen geschaffenen
scharfsinnigen Analysen wollen wir sagen, dass die Persönlichkeit
aus verschiedenen Bestandteilen gebildet
zu sein scheint. Eine Person zu sein, das bedeutet:
ich, ich selbst; es heisst die Bejahung des eigenen
Daseins. Es gibt in der Tat keine Persönlichkeit ohne die
Bejahung der Existenz des eigenen Ichs. Von diesem
Gesichtspunkte aus erscheint die Persönlichkeit notwendig
mit Bewusstsein verknüpft; eine Persönlichkeit sein heisst,
dass man ein Bewusstsein ist.

Aber dieses ist bloss ein Bestandteil und zwar ein
elementarer. In der menschlichen Persönlichkeit finden
wir neben der Bewusstseinsbejahung noch etwas anderes.
Wir haben nicht nur das Bewusstsein, dass wir wir selbst


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1908/0035