Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 33
(PDF, 215 MB)
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Oehler: Die Gehirntätigkeiten

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dividualität noch immer bejahen und in der langen Kette
der Erinnerungen sieh kein Bruch gefunden hat*

Aber tatsächlich wird die Persönlichkeit jeden Augenblick
verändert. Sie ist nicht mehr dieselbe, wenn wir
Zahnschmerz haben, wenn wir an einem Magenübel leiden,
wenn wir eine schlechte Nacht gehabt hatten. Wir fühlen
den Einüuss aller der Empfindungen, die von unseren Organen
ausgehen. Darum scheint es ein für alle mal ausgemacht
, dass unsere Persönlichkeit sehr veränderlicher
Natur ist. — (Fortsetzung folgt.)

Die Gehirntätigkeiten. IV.*)

Unbewußte Kraftäusserungen des Gehirns auf die Muskulatur
; das Pendel und die Wünschelrute* fernwirkende
Kraftentladuii^en des menschlichen Körpers; Levitations-

erscheinungen«

Von Ernst Oehler (Greiz).

Zu den unbewussten Kraftäusserungen des Grehirns auf
die Muskulatur gehört vor allen Dingen der durch den
Nachahmungstrieb entstandene Veitstanz, Der Veitstanz
kennzeichnet sich bekanntlich durcü unwillkürliche Bewegungen
von Muskeln, deren Entstehung auf reflektorisch
wirkende Gehirn- und Nervenreize der verschiedenartigsten
Ursachen zurückzufühien ist. In den Erziehungsanstalten
bildet ein mit einem derartigen Uebei behafteter Mensch
eine Gefahr für die übrigen anwesenden Zöglinge, denn
durch die fortwährende Beobachtung der verschiedenen Bewegungen
solcher Kranker kann eine Anzahl der Anwesenden
dazu kommen, diese seltsamen Bewegungen zunächst
bewusst nachzuahmen; aus diesen bewusst ausgeführten Bewegungen
entstehen, aber mit der Zeit unbewusst ausgeführte
(reflektorische) Bewegungen, wodurch sich das in
Schulen und Pensionaten wiederholt beobachtete epidemische
Auftreten des Veitstanzes erklärt. —

Beim Besuch eines spiritistischen Zirkels hatte ich
öfters Gelegenheit, solche unbewusst ausgeführte (automatische
) Schreibbewegungen des betreffenden Mediums zu
beobachten. Eines Tages oder vielmehr Abends erhielt ich
die Mitteilung, ich würde ein Schreibmedium werden und
sollte zu diesem Zwecke des Abends zu einer bestimmten
Stunde (d. h. immer zu derselben Zeit) Versuche anstellen.

*) Yeigl. vor. Jahrg., S. 96 und 622 ff. — B ed.

Psychische Studien. Januar 1908. 3


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