Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 35
(PDF, 215 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Oehler: Die Gehirntätigkeiten.

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werden, wie uns die Besprechung anderer Erscheinungen
zeigen wird. Zu den Wirkungen unwillkürlicher Muskelbewegungen
gehören ferner unstreitig die Bewegungen der
Wünschelrute und des Pendels zwecks Aufsuchens
von Quellen und Wasseradern. Die Wünschelrute besteht
bekanntlich aus einer Gabel von Haselnuss, Apfelbaum
oder aus einem Bügel, welcher aus einem oder mehreren
starken Metalldrähten (Kupfer) gebildet ist; zuweilen sind
diese Bügel noch mit Seidenstoff umwickelt. Das Pendel
hingegen besteht aus einer feingliederigen Messingkette, an
deren Ende eine hohle Kugel aus Messing hängt; die
Höhlung der Kugel ist mit den verschiedensten Substanzen
ausgefüllt.

Während die Wünschelrute mit zwei Händen ge-
fasst wird, genügt beim Pendel eine Hand; bei ersterer
schlägt die Gabel oder der Bügel von oben nach unten
und bei letzterem findet eine kreisende, bezw. pendelnde
Bewegung statt. Beide Apparate haben jedoch das eine
gemeinsam, dass sie mit Hilfe von unbewusst bleibenden
schwachen Muskelzuckungen ihre eigenartigen Bewegungen
ausführen.

Da die Wassersucher nur fliessendes Wasser auffinden
können, so lag die neuerdings wieder betonte Erklärung
nahe, dass das fliessende Wasser durch Reibung eine, wenn
auch nur schwache Reibungselektrizität erzeugt
und diese alsdann die betreffenden Muskelzuckungen zwecks
Bewegung der Wünschelrute oder des Pendels verursacht.
Allerdings ist erwiesen, dass eine äusserst geringe Quantität
von Elektrizität genügt, um Muskelzuckungen zu veranlassen
. So berichtet z. B. Funke in seinem Handbuch
der Physik (S. 143), dass Volta bemerkte, eine so geringe
Quantität von Elektrizität, welche auch beim empfindlichsten
Elektrometer kein Auseinanderfahren der Goldblättchen
bewirkte, sondern bloss durch den Kondensator
merkbar wurde, sei schon hinreichend, Zuckungen an einem
Froschschenkel zu erregen. Ladet man eine Leidener
Flasche und stellt sie nach der Entladung so, dass der
präparierte Frosch in die zwischen der äusseren und inneren
Belegung der Flasche gemachte Verbindung kommt, so bewirkt
der Uebergang dieses kleinen Restes der Elektrizität
entsprechende Zuckungen» Diese Beispiele beziehen sich
allerdings nur auf enthäutete, biosgelegte Muskeln, denn
durch den Widerstand der Haut wird die Empfindlichkeit
der Muskeln bedeutend herabgesetzt; es gehört mithin
schon ein ziemlich kräftiger Strom dazu, um die Muskeln
eines Menschen zu Zuckungen zu veranlassen.

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