Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 75
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Peter: Die spiritistische Erklärung psychischer Phänomene. 75

Teil des Sternes auf unsere Erde fiele, wir nicht wüssten,
was er ist. Die Sache war so einfach, dass es damals niemand
einfiel, die Worte Arago's zu bestreiten; erst einige
Monate später, gestattete die Erfindung des Spektroskopes,
den Astronomen, die chemische Zusammensetzung der Gestirne
zu analysieren, — Kant hatte kaum die „Grenzen des
Erkennbaren41 proklamiert, als er, überrascht durch die
Phänomene der Clairvoyance und der Telästhesie Swedenborgs
, gestehen musste, dass diese und ähnliche Tatsachen
uns vielleicht eines Tages ermöglichen würden, die Geheimnisse
dessen, was das Unerkennbare schien, zu ergründen
und den Beweis zu liefern, dass wir beständig, ohne es zu
ahnen, im Rapport stehen mit der Geisterwelt.

Ignoramus! müssen wir also mit Professor Foä sagen,
aber nicht Ignorabimus,*) das Wort einer hochmütigen Bescheidenheit
. Wir haben eine grössere Vorstellung von der
Mission und der Zukunft der Wissenschaft Wir setzen ihr
keine „Säulen des Herkules", wir sagen nicht: „Bis hierher
und nicht weiter !%< " —

Schliesslich kommt C. de Vesme auf die Zukunft der
Psychologie zu sprechen: „Jetzt ist noch alles fraglich und
ungewiss; wir sind noch in der Domäne des Chaos:

,De quel nom te nommer heure trouble oü nous sommes?
Eien n'est dans le grand» jour et rien n'est dans la nuit*
(Wie dich nennen trübe Stunde unsrer Tage?
Nichts ist im Sonnenglanz und nichts in dunkler Nacht.)

Es ist noch „Pöpoque en travail", von welcher Victor
Hugo in den „Chätiments" spricht. Aber im Laufe der
wenigen Jahre, in welchen wir das Studium der metapsychischen
Phänomene mit Beobachtung und Experimenten
aufgenommen haben, sind wir zu bedeutenderen, weil mehr
positiven Resultaten gelangt, als die offiziellen Psychologen,
welche die Phänomene noch verkennen, und die schon deshalb
überholt sind. Die menschliche Natur ist jenen
kühnen Forschern in ganz neuem Lichte erschienen. Die
Psychologen, welche die Phänomene festgestellt und die
Konsequenzen daraus gezogen haben, werden einst als ihren
Genossen von gestern und heute überlegen betrachtet
werden, ebenso wie man die Astronomen des Copernikani-
schen Systems höher schätzt, als jene des Ptolemäischen,
wie hoch auch der letzteren Wissen in Detailfragen gewesen
sein mag.

*) Cognoscemus, discemus, sciemus in aeternnm quaerentes,
sed propterea quaerentes in aeternnm: ignorabimus! P.


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