Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 77
(PDF, 215 MB)
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Klinckowstroem: Beitrag zur Geschichte der Wünschelrute. 77

scheinend nicht mehr dazu gekommen, den authentischen
Bericht über seine Untersuchungen vollständig zu
liefern1) und dies ist hauptsächlich der Grund, warum ich
an dieser Stelle eine möglichst erschöpfende Zusammenstellung
aller der Berichte gebe, die den von Ritter nicht
publizierten ansehnlichen Teil der Versuche zum Gegen-
stände ihrer Besprechung machen. Und deren sind nicht
wenige. Denn Ritter's Experimente mit Fr. Campetti erregten
seiner Zeit allgemein grosses Aufrehen, und viele periodische
Blätter brachten Nachrichten über seine Forschungen —
selbstverständlich teils anerkennend, teils absprechend.

Um dem Leser von der Art eines derartigen, ziemlich
primitiven Pendelversuchs einen Begriff zu geben, lasse ich
das typische Beispiel eines solchen, wie es von C. F. Bucholt
(s. unten) nach Mtter's Vorbild angestellt wurde, nach dem
ßucholzfschen Bericht gekürzt folgen. „Ich hielt," sagt Ä,
„ein aus einem haselnussgrossen Stück Schwefel und einem
l*/2 Fuss langen Zwirnsfaden verfertigtes Pendel senkrecht
über die Mitte der inneren flachen linken Hand," mit
Daumen und Zeigefinger der rechten Hand den Faden oben
festhaltend. Solange die Entfernung vom Pendel zur linken
Hand mehr als 4 Zoll betrug, blieb das Pendel in vollkommener
Ruhe. Wurde jedoch die linke Hand bis auf 1
oder 1*/2 Zoll genähert, so setzte sich das Pendel in weniger
als einer Minute in kleine kreisförmige Bewegungen, die
binnen wenigen Minuten Kreise von 3 bis 6 Zoll im Durchmesser
beschrieben. Wurde die linke Hand schnell entfernt
, so stand das Pendel in weniger als einer Minute
wieder unbeweglich. Die Bewegung konnte auch unterbrochen
werden, wenn über die 1 Zoll entfernte linke
Hand eine trockene Glasscheibe geschoben wurde. Wenn
Bucholt das Pendel auf die beschriebene Art in lebhafte
kreisförmige Bewegung gebracht hatte, und er drehte dann
die linke Hand plötzlich um, so dass der Handrücken dem
Pendel zugekehrt war, so ging sofort die vorige Bewegung
durch elliptische zur reinen Längenschwingung über,
und bei Umwenden der Hand kehrte diese in derselben
Zeit durch Ellipsen zur vollkommenen kreisförmigen Bewegung
zurück. Auch die Längenschwingung über dem
Handrücken konnte durch eine dazwischen geschobene
trockene Glasscheibe zum Stillstand gebracht werden; eine

i) Von seinem Werke „Djer Siderismus. Tübingen, 1808,* welches
auch unter dem Haupttitel „Neue Beyträge tm näheren Kennt-
niss des Galvanismus. Tübingen, 1808* erschien, ist nur Teil 1,
Htück 1 herausgekommen, das von den Pendelexperimenten nichts
enthält.


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