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86 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1908.)
geregt werden, ein andermal von unbewussten. Doch
will Carus nicht leugnen, dass es Menschen geben könne,
-denen eine sehr weitgehende Wahrnehmungssphäre für
Metalle und Quellen eigen sei." Er gibt also nachträglich
(S. 213/14) die Möglichkeiten solcher Fähigkeiten zu, wie
sie von den Verteidigern der Wünschelrute usw. den Metall-
und Wasserfühlern zugeschrieben werden.
Endlich gehört hierher des Grafen /. de Tristan Buch
„Reeherches sur quelques effiuves terrestres. Paris 1826."
Am 21. März 1853 bestimmte auf Riondet du Var's
,.memoire sur la recherche des eaux souterraines au moyen
% de la baguette divinatoire" hin die „Acadömie des sciences"
zu Paris eine Kommission, bestehend aus den Gelehrten M.
E. Chevreul, J. B. Boussingault und J. Babinet, um das Problem
der Wünschelrute und verwandter Erscheinungen zu
prüfen. Ein Jahr später erschien als Erucht dieser Untersuchungen
das Werk Chevreufs: „De la baguette divinatoire
, du pendule dit explorateur, et des tables tournantes,
au point de vue de Fhistoire, de la critique et de la
methode experimentaie. Paris 1854." Der gelehrte Verfasser
erklärt die Bewegungen durch eine besondere Art
der Muskeltätigkeit, die wir unbewusst ausüben.12) Er steht
also vollkommen auf dem Standpunkte Gilberts. Chevreuf*
Buch ist aber für den Forscher deshalb hauptsächlich von
grossem Wert, weil er darin sehr ausführliche Nachrichten
über die Vorgeschichte der Wünschelrute, sowie eingehende
Besprechungen und Auszüge einschlägiger Werke gibt.13)
Auch die oben genannte Schrift Gerbotös erfährt eine
detaillierte Kritik. Danach war Gexboin selbständig zu
ähnlichen Resultaten gekommen, wie Thouvenel, Fortis,
Spall an zani, Ritler usw., hatte es aber ebenfalls an der erforderlichen
Exaktheit fehlen lassen.
Chevreul nennt ferner einen Bericht über die Pendelexperimente
des Abb6 Fortis von Desflaces, Chabert und
Robert in den „Comptes rendus de l'academie des sciences.
Tome 23, 1846, pag. 1082, und einen Brief von ihm selbst
an Ampere, veröffentlicht in der „Revue des deux mondes11,
Mai 1833.
Eine das Thema „ Wünschelrute" betreffende Zusammenstellung
von Literaturnachweisen, die Aretin und Ritter
(„Litterärische Beyträge etc. München 1808") unbekannt
12) ÄUne classe particuli&re de mouvements que nous ex^cutons
sans en avoir la conscience.*
is) Z. B. den ganzen Briefwechsel, den Lebrun, Malebranche und
andere beim Auftreten Jacques Jymar's miteinander über das Problem
führten.
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