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Wenzel-Ekkehard: Verkörperungen.
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gerade diese drei sind dem Zeichner verhältnismässig am
besten gelungen, denn es sind drei von einander ganz verschiedene
Profile mit verschiedener Kopfbildung, was man
von A nicht sagen kann, die genau so aussieht wie Gellona
selbst. Aber auch diese Gestalten sind so gezeichnet, als
wenn sie inmitten des Teilnehmerkreises sich über dem
Tisch erhöben. —
Ich habe sofort Bedenken gehabt, die mir von Gellona
anvertrauten Photographien zur Veröffentlichung weiter zu
geben. Sie sind in der Ausführung weniger als schülerhaft
, ein Mangel, den man wohl Künstlern aus dem Jenseits
verzeiht, denn es gehört schon eine ansehnliche media-
nime Kraft dazu, solche direkt zu erhalten. Von diesseitigen
Künstlern kann man jedoch für einen wissenschaftlichen
Beweis grössere Genauigkeit erwarten!
Dies war mein erster Gedanke. Ich wurde jedoch
milder gestimmt, als ich erfuhr, unter welchen Umständen
die Gestalten sich gezeigt hatten, und jetzt zwingt mich
der Vergleich der Abbildungen in „Luce e Ombra" (dieselben
wie in „Psych. Stud."), in Gellona^ eigenem Werke
yEusapia Paladino e le sue sedute" mit den mir von Gellona
selbst eingesandten wenigstens zu einer Besprechung.
Alle drei Ausführungen weichen von
einander ab!
Die von Gellona in seinem Werke selbst veröffentlichten
entsprechen noch am meisten den vor mir liegenden Photographien
. Sie zeigen den an den „Luce e Ombra" - Ab*
bildungen gerügten Mangel nicht. Die Verkörperungen erscheinen
in der Mitte der Teilnehmer. Ihre Profile sind
offenbar nach wiederholter konzentrierter Erinnerung verbessert
. Die Köpfe der Teilnehmer sind nur en face angedeutet
, während sie auf den vor mir liegenden, sofort
nach der Sitzung angefertigten Zeichnungen teilweise im
Profil gezeichnet sind — nicht gerade zum Vorteil der
Identität. Die drei letzten Zeichnungen machen wenigstens
insofern eine Ausnahme, als sie sowohl unter sich, wie von
den Teilnehmern verschieden sind.
Da wir also vom Autor nur Andeutungen erhalten, die
dann vom Zeichner des Verlages von „Luce e Ombra*
falsch aufgefasst worden sind, bleibt uns nur die Beschreibung
. Diejenige Gellona'% habe ich oben gegeben;
die ßfarzoratt's hat uns unser geschätzter Mitarbeiter, Herr
Oberst Peter) im letzten Dezemberheft vermittelt und auch
eine Zeichnung und Beschreibung aus „Stampa" wiedergegeben
, die nach einer unter Vorsitz Prof. Lombroso*s in
diT Turiner Universität abgehaltenen Sitzung angefertigt
t\\cltiselM> Studien Fobiuar 1«)08. 7
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