Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 108
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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108 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1908.)

tome, welche man für Abgeschiedene hält, und dass diese
Doppelgänger oder jene Phantome oftmals die photographische
Platte beeindrucken können.

Ich habe ihr geraten, sich wieder photographieren zu
lassen, aber im Halbdunkel und bei ziemlich langer Exposition
, um auch Erscheinungen von schwacher Leuchtkraft
fixiert zu erhalten, ohne sich dabei einer ermüdenden Un-
beweglichkeit zu unterziehen, denn es handle sich ja nicht
um ihr eigenes Bild. Ich fügte bei, dass ich, um ihr eingehender
antworten zu können, genau wissen möchte, wie
sich die seltsame Fähigkeit, unter der sie leide, entwickelt
habe. Zum Schluss sagte ich ihr, dass ich kein Arzt sei
und keine Kuren mache, dass ich aber, anstatt mich bezahlen
zu lassen, ihr sehr dankbar wäre, wenn sie mir gestatten
wollte, einen so interessanten Fall zu studieren, wie
der ihrige für die psychische Wissenschaft ist, mit der ich
mich beschäftige* Zugleich sandte ich ihr meine Broschüre
über die Zustände in der tiefen Hypnose, ferner ein Verzeichnis
von Werken, welche sie mit Nutzen zurate ziehen
könne; an der Spitze befand sich „Animismus und Spiritismus
" von Aksakow.

Zweiter Brief.
Dobrypol (Russisch-Lithauen), 24./12. Juli 1897.
Mein Herr!

Ich danke Ihnen herzlich und weiss gar nicht, wie ich
meiner Dankbarkeit Ausdruck verleihen soll dafür, dass Sie
die Güte haben wollen, meine Heilung zu versuchen. Ich
schreibe eben auch an einen Photographen in St. Petersburg
, um meine Photographie nach Ihren Weisungen herstellen
zu lassen; sobald dieselbe fertig ist, werde ich sie
Ihnen senden. Inzwischen gebe ich Ihnen einige Züge
meiner Kindheit und meiner Familie. Seitens meines
Vaters, der von den Fürsten Radziwil abstammt, ist nichts
vorhanden, was auf meinen Zustand Bezug hatte; es wurde
unter meinen Vorfahren keine geistige Störung bemerkt.
Ueber meine Mutter, welche eine Circassierin war, kann ich
Ihnen nichts berichten, denn ich kenne meine Familie nach
dieser Seite hin nicht; nur das eine, dass meine Mutter,
die am Tage nach meiner Geburt starb, ausserordentlich
nervös war und dass ich ihr sehr ähnlich sehen soll. Ich
verlor meinen Vater, als ich 17 Jahre alt war. Er hatte
mir die Mutter ersetzt und war sehr betrübt über mein
Leiden, das er mit allen Mitteln zu bekämpfen suchte. Ich
habe immer mit dieser doppelten Persönlichkeit, die ich
Noula nenne, gelebt. Als ich noch ein Kind war, sah ich


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