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312 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1908.)
kow's, welche ich die Ehre habe, persönlich zu kennen. In
ihrer Jugend hätte sie analoge Empfindungen gehabt, wie
Mme. d'Hautevoie, bezüglich der Gegenwart unsichtbarer
Wesen, welche sich jetzt so materialisierten, dass sie von
allen Anwesenden gesehen und berührt werden können.
Schliesslich fragte ich sie, woher der Name Noula käme.
Dritter Rrief.
DobrypoJ, 3. August 1897.
Mein Herr!
Ich schicke Ihnen zwölf Photographien, auf welchen
Sie deutlich finden werden, wovon ich Ihnen berichtet habe.
Nr. 7 und Nr. 9 sind die besten. Ich schreibe dieses Resultat
dem schwarzen Kleid zu, das ich trug; es hebt sich
die Gestalt, welche mich umgibt, deutlich darauf ab. Sie
ist mit irgend einem Stoffe, der nach meinem Dafürhalten
weiss ist, bekleidet. Ich gestehe es Ihnen, mein Herr, ich
bin darüber entzückt, denn nun bin ich überzeugt, dass ich
nicht halluziniere. Ich habe wirkliche Beweise; nicht nur
ich, sondern auch andere können Noula sehen. Und das
beruhigt mich wieder ein wenig. Mein Photograph war geradezu
entsetzt, und er wollte, als er die Bilder sah, um
keinen Preis neue Aulnahmen machen. Ich bedauere es
jetzt, nicht zu einem auswärtigen gegangen zu sein, um die
Bilder machen zu lassen. Ich habe Ihre Broschüre erhalten
und mit grossem Interesse gelesen. Sobald ich in
Frankreich bin, werde ich mir die Werke, welche Sie die
Güte hatten mir zu bezeichnen, verschaffen.
Die Manifestationen ihrer Eusapia interessieren mich
so sehr, dass ich Sie bitte, mich doch teilnehmen zu lassen
an dem Zirkel Ihrer Freunde und mir zu gestatten, diese
Person kennen zu lernen. Bleibt sie länger in Bordeaux?
Wenn ja, könnte ich meine Reise danach einrichten und
einigen Ihrer Sitzungen beiwohnen. Selbstverständlich zahle
ich meinen Teil an den Kosten, welche diese Persönlichkeit
verursacht. Ich frage mich, wie wird sich Noula zu den
Manifestationen John\ verhalten? Wie gesagt, es interessiert
mich ausserordentlich und „sie" scheint mir weniger
lästig, seitdem ich dies gelesen habe, ihre gütigen Worte
haben mich wieder aufgerichtet und, wenn ich Ihnen nützlich
für Ihre Studien sein kann: ich tue es mit Freuden.
Sie haben das von mir nicbt zu besorgen, was man in gewissen
Gesellschaftskreisen trifft und was man auch der
Eusapia vorwirft, nämlich die Betrügerei, welche die Erreichung
von irgend welchem Gewinn bezweckt; ich habe
auch irgendwo gelesen, dass Eusapia in England in flagranti
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