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136 Psychische Studien, XXXV. Jahrg. 3. Heft. (März 1908.)
gebeten, das Metronom und die übrigen Apparate in Funktion
zusetzen; man hatte ihm alles erklärt und gesagt, wie er es
machen müsse. Alles war vergebens. „Sie*) sagte, dass
sie es nicht finde oder nicht sehe oder dass sie nicht wüsste,
wie sie es machen müsse. Dann beklagte sie sich, dass die
Gegenstände zu weit entfernt wären, sie könne sie nicht
erreichen.11
Prof. Bottazzi macht hierzu folgende bedeutsame Ausführungen
: „ Das negative Resultat der Anstrengungen,
welche Eusapia bereitwillig machte, um uns zufrieden zu
st eilen, hat für mich eine grosse Tragweite, besonders
jetzt, wenn ich mich wieder derselben erinnere,
während damals meine Freunde und ich wenig hefriedigt
waren. Wie wir hören werden, gehorchte Eusapia in den
folgenden Sitzungen ganz denselben Anforderungen; die
Knöpfe der Leitungen wurden gedrückt, sie setzte das
Metronom in Bewegung etc. etc. Die Tatsache, dass wir
solche Resultate in den ersten Sitzungen nicht erhielten,
beweist nach meinem Dafürhalten, dass Eusapia lernen
musste, mit ihren unsichtbaren Händen so ungewohnte Bewegungen
zu machen, genau wie sie es mit ihren sichtbaren
Händen hätte lernen müssen« Mit anderen Worten: die
negativen Resultate der ersten Versuche, verglichen mit
den positiven Ergebnissen der späteren Sitzungen, zeigen^
wie mir scheint, klar den naychischo^n odey int£fLfiifc»
tuellen Faktor der mediWmenlPhänomene-r^wie die
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4 $ *
Sekundäre Persönlichkeit oder Spirit?
Von Georg* Stilzer, Kassationsgerichtspräsident a. D.
in Zürich.
Im Frühling 1904 hielt ein neunzehnjähriger Bauzeichner
, den ich Emil 0. nennen will, in seiner Wohnung
in. Zürich spiritistische Sitzungen, in denen er im Trance-
*) Siehe meine Fussnote auf S. ISS P.
**) Dieser Schluss scheint mir doch zu schnell gezogen. Bezüglich
des intellektuellen Faktors siehe meine Bemerkung auf Seite
138; der Synchronismus der Bewegungen kann auch Begleiterscheinung
sein. P.
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