Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 166
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1908/0177
166 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 3. Heft. (März 1908.)

Wiederholt hat er mir das Kunststück oder besser
Naturstück mit der Wünschelrute vorgemacht, allerdings
ohne Erfolg für mich. An derselben Stelle, wo ihm die
Rute fast aus der Hand gerissen wurde, blieb sie in meiner
Hand ganz unbewegt; nur wenn er die eine Gabelzinke in
seine Hand nahm und die andere mir in meine gab, spürte
ich die geheimnisvolle Kraft, die den Stab zur Erde zog.
Liegt die Gabel leicht zwischen Daumen und Zeigefinger,
so dreht sie sich mit einem Ruck abwärts. Ich bat nun
de WeU die Gabel so fest als möglich zu halten, und photo-
graphierte ihn dabei. Auf dem Bilde ist deutlich zu sehen,
wie der starke Mann jede Muskel spannt, und doch senkt
sich die Spitze des Holzes unaufhaltsam zur Erde, und wie
sie senkrecht nach abwärts weist (zweites Bild), schaut der
Quellenfinder triumphierend mich ungläubigen Thomas an.
Ich konstatierte dann, dass das Holz sich — in sich selbst
gedreht hatte; so gewaltig waren die Kräfte, die da miteinander
gerungen hatten.

Häufig habe ich danach unter den verschlossenen
Buren Transvaals Leute getroffen, die sich nicht genug
wundern konnten über die dummen Europäer, denen die
Wünschelrute ein unbekanntes Ding ist. Sie sprechen aus
eigenem Antrieb mit niemand über die Sache, machen auch
kein Geschäft daraus, — schon weil sie nicht ganz sicher
sind, ob solche unterirdische Beziehung zu unterhalten
nicht Gott versuchen heisst. Wer die Gabe des Wasserfindens
besitzt, in dessen Hand reagiert jede Gabel vom
Weidenbaum oder Blaauwbosch auf fliessendes — nur
fliessendes! — Wasser in der Erde. Und zwar um so
stärker, je tiefer das Wasser dahinfliesst; nicht, wie man
denken sollte, umgekehrt. Zieht die Rute schon auf mehrere
Meter Entfernung vom Wasserlauf schwach, aber immer
stärker werdend an, so handelt es sich um eine tiefe Quelle.
Aus der Stärke des Druckes lässt sich die Stärke der Quelle
schätzen und aus seiner seitlichen Ausdehnung ihre Tiefe.
Allerdings nur schätzen; de Wet z. B. macht niemals einen
Versuch, die mutmassliche Tiefe auf Meter anzugeben. Herr
v. Uslar tut's und haut darum oft daneben. —

Zweifellos gibt es — das ist das Resultat meiner Beobachtung
— Leute, auf die eine vom fliessenden Wasser
ausgehende magnetische oder elektrische Strömung wirkt.
Eines nur ist mir lange unklar geblieben. Auch die mit
Holzruten arbeiteten, bestätigten mir, was der amerikanische
Wassererschliesser in Onguati behauptet hatte: die Rute
reagiert genau so auf gewisse Erze, wie auf Wasser. Dadurch
kann natürlich unter Umständen der Erfolg einer

*


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