Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 167
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Ueber die Wünschelrute.

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langwierigen und kostspieligen Bohrarbeit auf Wasser in
Frage gestellt werden. Für Südwest ist das nicht allzu
schlimm, da die Regierung in einzigartig entgegenkommende!*
Weise — in ganz Südafrika weiss man sonst nichts von
einer derartigen Liberalität — die Bohrmaschinen nebst der
Bedienung für die von Herrn v. Uslar angewiesenen Plätze
umsonst zur Verfügung stellt und von dem Farmbesitzer
nur den Transport der Maschine über Land und die Verpflegung
der farbigen Arbeiter fordert. Aber das ohnehin
nicht starke Vertrauen wird durch jeden Misserfolg schwer
erschüttert. So viel ich auch fragte, niemand wusste mir
zu sagen, wie einem solchen Misserfolge vorzubeugen sei.

Am Tische eines altehrwürdigen Buren im Nordwesten
Transvaals kam ich einmal auf diese Schwierigkeit zu
sprechen; feierliches Schweigen in der Runde zeigte mir,
dass mein Pickel auf die Schatzkiste gestossen war. Aber
der Bur drängt sein Wissen niemand auf, und der alte
Herr sah so gleichgiltig drem, als hätte ich vom Kaiser
von China gesprochen. Da erbarmte sich die Sohnsfrau
im Hause: „Dominee moet Pa vragen!" (Der Herr Pfarrer
muss Papa fragen.) Und ich frug; der alte Herr zog noch
ein paarmal kräftig an seiner Pfeife und gab dann langsam
seine Erklärung. Hat man den Wasserlauf gefunden und
geht ihm mit der Wünschelrute entlang, so wird man vorwärts
zur Erde niedergezogen; dreht man sich um und
geht gegen den Strom, so überschlägt sich die Rute nach
rückwärts und geht dann abwärts. Eine Erzader aber zieht
die Rute, man mag sich drehen, wie man will, immer vorwärts
zur Erde nieder. Das Ei des Kolumbus! „Aber auch
das muss gelegt werden," pflegt mein Nachbar zu sagen.

Es gibt Dinge, die man belacht und bespottet, über
die man lächelt und die man nicht erklären kann, die aber
in ihrem tatsächlichen Bestand nicht zu erschüttern sind.
Dazu gehört die Wünschelrute. Hoffentlich gelangt eine
wissenschaftliche Untersuchung noch einmal zur Aufklärung
des Wesens ihrer Wirkung. Vorbedingung dazu ist, dass
man das Problem als solches gelten lässt und ernstlich
anfasst."

Auch der „Reichsbote" hat immer diesen Standpunkt
eingenommen und vertreten, während die auf ihre „Aufklärung
" stolze „liberale" Presse meistens höhnisch, beschränkt
und negativ das Problem beurteilt hat.--

Einen sehr interessanten Beitrag über dieWünschel-
rute zur Feststellung von Grenzen brachte das
„Zentralblatt der Bau Verwaltung", herausgegeben
im Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Berlin (Nr. 75


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