Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 193
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Kl«rikus: Okkulte Phänomene. 193

aus einer guten Familie! besass eine gewisse Bildung, war
von gutem Charakter, ohne Frömmelei und körperlich gesund
, wenn auch von zarter Konstitution. Die beiden Dienstmädchen
, von denen jede 2 Jahre successive in meinem
Dienst war, stammten aus sehr ehrbaren Familien und
waren ebenfalls geistig wie körperlich gesund. Die eine
kannte ich schon als Schulkind und hatte sie auf die erste
hl. Kommunion vorbereitet. Alle drei als Zeugen in Betracht
kommenden Personen waren, das kann ich bezeugen,
durchaus wahrheitsliebend und viel zu aufrichtig religiös,
als dass sie in einer solch wichtigen Sache mich mit Lügen
bedient hätten. Als vierter Zeuge kommt in Betracht der
Schäfer des Dorfes, ein noch junger Mann protestantischer
Konfession, derb und aufrichtig, der ebenso wie die andern
Personen „bei seiner Seele Seligkeit" die Wahrheit der'
Aussage beteuerte.

Das Pfarrhaus war ein im freundlichsten Villenstil
1817 errichteter Bau in herrlicher Gegend, von
einem grossen wohlgepflegten Garten umgeben, und
nichts war da zu finden, was das Aufkeimen einer romantisch
- mittelalterlichen, klösterlich - mystischen Stimmung
hätte begünstigen können. Um so mehr war ich überrascht,
als mir am 3. November 1893 meine Haushälterin, Fräulein
M. Z. aus D., erzählte, sie sei in der Nacht vom 1. auf den
2. November lange wachend im Bette gelegen, in Gedanken
mit ihrem in D. krank hegenden Yater beschäftigt, als sie
deutlich im nebenan liegenden Esszimmer, das mit dem
Zimmer der Haushälterin sowohl durch eine (des Nachts
stets geöffnete) Türe, wie durch einen die Wand durchbrechenden
Ofen (der beide Zimmer heizte) in Verbindung
stand, jemand aus tiefster Brust dreimal tiefschmerzlich aufseufzen
und dabei die Worte sprechen hörte: „Ach Gottl"
Sogleich nach dem erstmaligen „ach Gott!" habe sie sich
im Bette aufgerichtet und mit ängstlicher Spannung gelauscht
. Dann erst sei ihr der Gedanke gekommen, dass
es ja die Nacht auf Allerseelen sei, und nun habe sie sich
gefürchtet. Ich nahm diesen Bericht lächelnd auf und erklärte
die Sache als Halluzination. In der nämlichen Nacht
(vom 1. auf 2. Novbr.) des folgenden Jahres 1894 wollte
Frl. M. kleine zungenähnliche Flämmchen gesehen haben,
die aber, sowie man 616 lest ins Äuge fassen wollte, wieder
verschwanden. Eines Abends im November 1894 sass sie
allein im Zimmer. Da hörte sie draussen etwas wie vom Dach
der Veranda herabfallen, das im Moment des Fallens an der
Wand des Hauses anstreifte und auffiel wie ein schwerer
Sack. Sie sab sofort zum geöffneten Fenster hinaus (es


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