Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 200
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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200 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 4. Heft. (April 1908.)

Zum zweitenmale wurde das Magnesium entflammt und
ich sah mit Ueberraschung die hohe Gestalt, die Egtinton
mit dem linken Arm umfasste. Er befand sich in einem
tiefen Trancezustand und konnte sich kaum auf den Beinen
halten. Ich sass in einer Entfernung von etwa fünf Schritten
und konnte bei dem hellen Magnesiumlicht den ungewöhnlichen
Besuch gut betrachten. Es war ein lebendiger Mann,
ich habe die Farbe seines Gesichts gut gesehen, seinen
ganz natürlichen schwarzen Bart, seine dichten Augenbrauen
und seine scharfen Augen, welche die ganze Zeit
ernst und unbeweglich auf die Flamme gerichtet waren,
welche etwa fünf Sekunden brannte. Die ganze Gestalt
war bis auf den Boden weiss gekleidet; auf dem Kopf trug
sie einen Turban* Ihr linker Arm war um Eglinton geschlagen
, mit der rechten hielt sie ihr Kleid auf.

Als Herr N. „jetzt" rief, um der Abrede zufolge das
Objektiv schliessen zu lassen, verschwand die Gestalt hinter
der Gardine, hatte aber keine Zeit, Eglinton mitzuführen;
er fiel auf dieser Seite der Gardine wie tot auf den Boden.
Wir rührten uns nicht, weil wir wussteu, dass das Medium
unter einer Macht stand, auf die wir keinen Einfluss
hatten.

Die Gardine wurde bald wieder geöffnet und es erschien
dieselbe Gestalt zum drittenmal. Sie ging zu
Eglington hin und stand aufrecht, wenn auch etwas zu ihm
geneigt und fing an, Striche über seinen unbeweglichen
Körper zu machen. Wir sahen dem Schauspiel stillschweigend
zu, Eglinton erhob sich nach und nach und
kam auf die Beine, Die Gestalt schlug die Arme um ihn
und führte ihn hinter die Gardine. Bald vernahm man
eine schwache Stimme, die uns riet, das Medium sofort in
die frische Luft zu bringen und es Branntwein mit Wasser
trinken zu lassen. Es war über halb elf Uhr, als die
Sitzung endigte; sie hatte im ganzen 35 Minuten gedauert»
Die Frau des Hauses eilte nach der Türe, um Wasser zu
holen, fand sie aber geschlossen; als sie sich an mich wegen
des Schlüssels wandte, ersuchte ich sie, mich zu entschuldigen
, da der Fall derart gewesen sei, dass ich die Türe
selbst öffnen müsse. Ich überzeugte mich vorher, dass sie
geschlossen war, und öffnete sie alsdann. Eglinton lag in
tiefem Trance in seinem Lehnstuhl. Es war ganz unmöglich
, ihn stehen zu lassen; so trugen wir ihn zu dritt in
das Speisezimmer, wo wir ihn bei einem offenen Fenster in
einen Lehnstuhl setzten; allein er fiel sofort auf den Boden
und bekam Krämpfe. Auf seinen Lippen zeigte sich Blut;
wir rieben ihn kräftig, Hessen ihn flüchtiges Salz einatmen


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