Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 208
(PDF, 215 MB)
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208 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 4. Heft. (April 1908.)

von der Auferstehung eigentlich zu halten sei, fast das
ganze Christentum; jedenfalls bildet die Auterstehung des
Herrn die stärkste Stütze des von der christlichen Religion
mit Recht so sehr betonten Glaubens an die Unsterblichkeit
der Seele. —

Es gibt wohl kaum eine Frage, in der so verschiedene
Standpunkte eingenommen werden, wie die Auferstehung
Jesu. Die Auffassungen schwanken zwischen dem positiv
christlichen Glauben, der mit einer Wiederbelebung des
Leichnams rechnet, und dem äusserten Unglauben, für den
die Sache sich in drolliger Weise einfach dadurch erledigt,
dass Jesus — diese ausgesprochenste aller Persönlichkeiten!
— in Wirklichkeit gar nicht existiert hat. Zwischen diesen
beiden extremen Auffassungen finden sich noch mehrere
andere. Diejenigen, welche ihre religiöse Erkenntnis ganz
dem Standpunkt der modernen Wissenschaft (d. h. dem,
was sich so nennt) anpassen wollen, sprechen natürlich nur
von Sinnestäuschungen, von Halluzinationen tief erregter
Jünger und hysterischer Frauen. Nach der Ansicht einer
zweiten, weniger rationalistisch denkenden Gruppe handelt
es sich bei den Erscheinungen Christi nach seinem Tode
um geistige Vorgänge, bei denen eine unsichtbare geistige
Wirklichkeit von den Schauenden innerlich wahrgenommen
wird. Die Vertreter dieser Gruppe tun indessen, gleich
den Verfechtern der ersten Ansicht, den biblischen Berichten
Gewalt an, indem sie namentlich das einstimmige Zeugnis
der vier Evangelien vom leeren Grabe, sowie die Erzählung
vom ungläubigen Thomas, der erst nach der Befüllung
des Leibes Jesu gläubig wurde, einfach ignorieren
und auf diese Weise die eigentliche Auferstehung preisgeben
. Nach der Auffassung einer dritten Gruppe endlich,
welche den biblischen Berichten am wenigsten entgegentritt,
handelt es sich bei der Auferstehung Christi um jene Verwandlung
, von welcher Paulus im 1. Kor .-Brief (15, 51—53)
spricht. Bei dieser dunklen Verwandlungstheorie bleibt es
jedoch unerklärlich, warum der auferstandene Christus
durchaus nicht den Eindruck eines Verwandelten machte:
er erschien und benahm sich vielmehr ebenso wie vor dem
Tode, ja, sein Leib zeigte sogar die Wundmale der Kreuzigung
. Ausserdem ist es sonderbar, dass der verwandelte
Christus nicht die ganze Zeit bis zu seiner Himmelfahrt
zu sehen war, sondern nur einigemale, und meist nur auf
kurze Zeit erschien. —

Alle diese und andere Schwierigkeiten entfallen, wenn
man an die Auferstehung mit der Kenntnis gewisser
okkulter Tatsachen herantritt. Für Leser, die den


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