Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 210
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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210 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 4. Heft. (April 1908.)

rade hierin hat er aber eine so beispiellose Unbefangenheit,
Weitsichtigkeit und Kühnheit an den Tag gelegt, dass du
Prel (der Philosoph des Okkultismus) weit hinter ihm zurückbleibt
. Diese Behauptung habe ich zur Genüge dadurch
bereits erhärtet, dass ich gegen 70 Seiten meiner
Protestschrift „Goethe und der Materialismus" (0. Mutze,
Leipzig) mit bedeutsamen Auslassungen des »grössten
deutschen Denkers4* über Okkultismus füllen konnte. —

Die Untersuchung des Wertes, der die Auferstehung
bezeugenden Berichte kann ich mir im Gegensatz zum Skeptiker
ersparen, da ihre Glaubwürdigkeit durch nichts beeinträchtigt
wird, was als ein Wunder zu betrachten, was
vielmehr nicht auch anderweitig auf dem Gebiet des Okkultismus
vorgekommen wäre.

Die Erscheinungen Christi nach seinem leiblichen Tode
— und diese sind die übereinstimmend (namentlich auch
von Paulus) bestätigte Hauptsache — erklären sich in
okkultistischer Beleuchtung zwanglos als sog. Materialisationen
, d.h. als vorübergehende grobmaterielle Verkörperungen
seines übersinnlichen Wesens. Dies geht namentlich
aus den zu Maria Magdalena gesprochenen Worten hervor:
„Rühre mich nicht anM; in diesem Falle war eben, wie es
auch in spiritistischen Sitzungen vorkommt, die Materialisation
so unvollständig, so undicht, dass sie die Berührung
nicht vertragen konnte. Ebenso sprechen das plötzliche
Erscheinen, auch im geschlossenen Baume, sowie das plötzliche
Verschwinden durchaus für die Materialisation, während
das Beden nicht unvereinbar mit ihr ist; denn sie unterscheidet
sich, wenn sie ganz vollständig ist, vom wirklichen
Menschen in keiner wahrnehmbaren Weise. Endlich stimmt
zum Materialisationsphänomen die meist kurze Zeitdauer
der Erscheinungen. Und wenn die Verkörperung Christi
auf dem Gange nach Emmau$ längere Zeit vorhielt und ganz
besonders vollständig war, so gibt es in der Phänomenologie
des Spiritismus auch dafür ein Analogon: die bis jetzt
berühmteste Materialisation, Katie Kwgf deren Realität und
Echtheit von dem ausgezeichneten Naturforscher Crookes auf
die verschiedenste Weise konstatiert wurde,*) konnte sich bisweilen
zwei Stunden lang erhalten und während dieser Zeit
ganz wie ein gewöhnlicher Mensch mit den Anwesenden verkehren
. Nebenbei bemerkt, die schon oft bewiesene Echtheit
des Phänomens der Materialisation ist neuerdings auch
vom berühmten Physiologen Richet bestätigt worden, dessen
in den „Annaies des Sciences psychiques" (1905, Nov.) ent-

*) S. vor. Heft, 8. 141 ff. — Ked.


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