Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 221
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kaindl: Persönlichkeit und Wandlungen der Persönlichkeit. 221

vorher gestorben war und den Mrs. Piper kaum kannte.
Eines Tages kündete „Phinuif an, dass er im Begriffe sei,
»George Pelham" den Platz zu räumen, und tatsächlich kam
„ö. P.u und verkörperte sich im Geiste von Mrs, Piper.
Diese Persönlichkeit bot Phänomene von Luziditat (Hellsichtigkeit
) dar, welche ganz ausserordentlich sind; es kamen
die Freunde und Eltern von „ö. P.u zu Mrs. Piper und empfingen
, sobald diese in „<?. P." umgewandelt war, vertrauliche
Mitteilungen, welche sich auf eine Reihe von Tatsachen
bezogen, die sicherlich nur ihr Sohn oder Freund
allein wusste, Tatsachen, um die insbesondere Mrs. Piper
niemals gewusst haben konnte.

Die Einzelheiten dieser merkwürdigen Geschichten
würden mich von meinem Ziele zu weit abführen;*) ich
wünsche Ihnen bloss mitzuteilen, dass es sehr unklug und
vernunftwidrig wäre, diesen Formen vielfältiger menschlicher
Persönlichkeit, wie es die Spiritisten tun, eine persönliche
Realität beizulegen. Ich habe Ihnen im Gegenteil die
Reihe unmerklicher Uebergänge gezeigt, welche beobachtet
werden können zwischen der Verdoppelung der normalen
Persönlichkeit, den pathologischen und hypnologischen Veränderungen
von Persönlichkeit und endlich jener Erzeugung
simultaner und systematischer Persönlichkeiten, die ich trotz
ihres wunderbaren Auftretens für nichts anderes ansehe, als
für blosse Zersetzungsprodukte des einzelnen
menschlichen Bewusstseins. —

Der Fall von Helene Smith ist von Mr. Flournoy beobachtet
worden und wurde von ihm bekanntlich in einem
der interessantesten Bücher, die je geschrieben worden sind:
„Des Indes ä la planöte Mars* erzählt. In diesem Werke
finden sich Tatsachen, die von der wahrhaft erstaunlichen
Macht des menschlichen Geistes Zeugnis geben. In den
Verwandlungen ihrer Persönlichkeit, welche entweder nacheinander
oder gleichzeitig — doch das ist von keinem Belang
! — halb spontan, halb infolge von Hypnose erfolgen,
bildete sich Mlle. Smith mehrere ganz verschiedene Personen
ein. Zuerst erschien eine mit Namen „Leopold*, welcher
niemand anderes zu sein behauptete als Joseph Bahamo oder
CagüostrOj dessen abenteuerliche Geschichte sie in dem berühmten
Roman von Alexander Dumas gelesen hatte; darauf
kam ein indischer Prinz, dessen Namen, wie sich nach-

*j Alles Nähere findet der Leser in dem vorzüglichen Buch
von M. Sage (Paris): „Die Mediumschaft der Frau Piper* mit Vorreden
von Dr. Freiherrn v. Sehr enck-Notzing und Camitle Flammarien,
Leipzig (0. Mutze) 1903. — Eed.


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