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Kateta: Frappante persönliche Erfahrungen. 225
Frappante persönliche Erfahrungen.
Aus dem Englischen von Georg* Kaleta (Salzburg).
(Fortsetzung von Seite 155.)
Materialisations-Sitzung.
„Im Monat Mai 1876 traf ich in einer Söance eine alte
Bekannte, die zu mir sagte, sie habe versucht, ein junges
Medium in seiner Entwickelung zu unterstützen, aber es
konnte nicht regelmässig zu diesem Zwecke Sitzungen geben.
Ich bat und erhielt die Erlaubnis, mit meinen beiden
Schwestern, die auf Besuch in London waren, einer Sitzung
mit dem erwähnteu Medium beizuwohnen. Wir kamen frühzeitig
an und hatten reichlich Zeit zur Durchsuchung und
Prüfung der Zimmer 7 die sich in einem Hause in Blooms-
bury befanden. Das vordere Zimmer wurde für die Sitzungen
benützt. Die Einrichtung bestand aus einem Piano, einem
runden Tische und einigen schlichten ungepolsterten Sesseln,
einem Büffet und einem Wandteppich, einigen Bildern und
einem Spiegel oberhalb des Kamins. Das rückwärtige
Schlafzimmer war gleichfalls spärlich möbliert und enthielt
ein Bett, einen Toilettentisch, einen Waschtisch, zwei
Sessel, einige Holzprügel an der Seite des Ofens und einige
Kleidungsstücke, die an einem Kleiderständer hingen.
Das Fenster gewährte den Ausblick nach einem kleinen,
rückwärts gelegenen Hofe, und war mit einem Fensterrouleau
und einem kurzen Vorhang verhängt Das Zimmer hatte
nur eine Tür, die in den Flur führte und die geschlossen
war. Ungefähr einen Fuss von der Mauer zwischen dieser
Tür und jener, die in das Sitzungszimmer führte, hing
eine Gaslampe zur Beleuchtung des Flurs und eine gewöhnliche
Wand trennte die beiden Zimmer von einander. Die
Verbindungstüre, die in das Vorderzimmer führte, war klein
und abgesperrt. Das Schlafzimmer benützten wir als unser
Kabinett. Wir verhängten den Eingang mit einer dünnen,
schwarzen Leinwand, so dass sie einen Lichtschimmer durch-
liess, wenn man sie aufhob. Wir befestigten die Leinwand
im Vorderzimmer auf zwei Haken, die wir in den Türstock
einschlugen. Hinter den Vorhang stellten wir einen gewöhnlichen
Holzsessel für das Medium. Unsere Vorbereitungen
waren also ganz primitiv. Nach 8 Uhr kamen
zwei Freunde und bald nachher das Medium, Mr. tiaxby,
in Begleitung seines Bruders. Nach unserer Einführung
und einem kleinen allgemeinen Gespräche nahmen wir unsere
Plätze ein. Dann stellte der Bruder eine kleine, ungefähr
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