Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 242
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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242 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 4. Heft. (Aprii 1908.)

Dynamismus, mit dem unsere fünf Sinne uns nur sehr unvollkommen
in Verbindung bringen. Die spiritistische Hypothese darf nicht ausgeschieden
werden. Eine rein mechanische Erklärung der Natur ist
unzureichend. Bei dem heutigen Stande unserer Kenntnis ist es» unmöglich
, eine vollständig umfassende, unbedingt richtige, endgültige
Erklärung der beobachteten Phänomene zu geben. Vielleicht bald
wird es eine Art transszendenter Physik geben, die mit belebten,
psychischen Kräften rechnet und bi*"an di» „Probleme des Lebens
und des Geistes* reicht. Wienhold

Somnambulismus und Spiritismus von Dr. L% Loewenfeld, Spezialarzt für
Nervenkrankheiten in München. Mit zwei Abbildungen im Text.
Zweite vermehrte Auflage. Wiesbaden, Verlag von F. Bergmann
, 1907. 71 S Gr. 8". Preis Mk. 2.—.

Der Verfasser bespricht nacheinander. A. Die verschiedenen
Formen des Somnambulismus: 1. das Schlafwandeln, 2. den hysterischen
Somnambulismus und 3. den hypnotischen Somnambulismus.
B. Die aussergewöhnlichen Erscheinungen des Somnambulismus:
1. das Hellsehen, 2. die Sinnesverlegung, 3. das räumliche Fernsehen,
4. die übersinnliche Gedankenübertragung (Telepathie), 5 das zeitliche
Fernsehen (Olairvoyance), 6. da^ ßeden in fremden Zungen
und 7. die physischen Phänomene der Mediumität. Auch er berücksichtigt
die in jüngster Zeit in Genua mit Eusapia Paladino angestellten
Versuche und gibt zu, dass man besonders manche hierbei
beobachtete merkwürdige Materialisation als echt ansehen
darf. Mit einer solchen Annahme begebe man sich noch nicht ins
Land der Wunder und des Aberglaubens. Wir hätten keine Veranlassung
zu zweifeln, dass sich diese Phänomene im Laufe der Zeit
unter gewisse Naturgesetze rubrizieren, d. h. als die Wirkungen bestimmter
psychischer, resp. psycho - physischer Kräfte nachweisen
lassen würden. Insofern bildet also der Verfasser eine rühmliche
Ausnahme unter den deutschen Gelehrten : er erkennt die Tatsachen
an. Vom Spiritismus will er nichts wissen; er sei ja eine Form des
Dualismus, der die Seele als ein vom Körper gesondertes und trennbares
Wesen betrachtet. Uebrigens beweisen Versuche mit ganz zuverlässigen
und vertrauenswürdigen Personen, dass es sich doch beim
Tischrücken nicht bloss um unwillkürliche Bewegung der Hände
handelt! Wienhold,

Der Sinn und Wert des Lebens von Rudolf Backen. 1903. Verlag von
Quelle fr Meyer in Leipzig. 162 S. 8\ Preis geh. Mk. 2.20, geb.
Mk. 2.80.

Hier haben wir es mit einem der köstlichsten Erzeugnisse der
Literatur der Gegenwart zu tun Mit einer Behandlung der Frage
nach dem Sinn und Wert des Lebens sucht der Verfasser die innern
Probleme der Gegenwart jedem einzelnen möglichst nahe zu bringen
und ihn zur Teilnahme daran zu gewinnen. Der erste, kritische
Teil ist durchaus nicht zu weit ausgesponnen, wie der Verfasser befürchtet
. Im Gegenteil! Treffender und packender konnte die Kritik
der Gegenwart nicht gegeben sein. Die entscheidende Hauptthese
, an der die Möglichkeit einer Wiederbefestigung des Lebens
und einer Verjüngung der Kultur hängt, konnte ihre volle Ueber-
zeugungskraft nur erlangen, wenn sie als der einzig mögliche Weg
zum Ziele erwiesen war. Dafür war aber jene Kritik unentbehrlich.
Die Kritik der Gegenwart ergibt folgendes: Das Geistesleben im
Menschen bricht zusammen und alles Mühen darum ist ein Haschen
nach Phantomen, wenn es hinter sich nicht eine geistige Welt hat,
aus der es schöpft und die es vertritt. Die Anerkennung einer
solchen selbstständigen Tiefe des geistigen Lebens verändert bei


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