Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 245
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1908/0256
Literaturbericht.

245

sowie durch zahlreiche philososophische Beiträge in angesehenen
wissenschaftlichen Zeitschriften als eifriger Anhänger Ed. v. Hart-
mann1* und zugleich als selbständiger Denker längst vorteilhaft bekannt
gemacht hat, will weiteren Kreisen der Gebildeten einen allgemeinen
Ueberblick über die geschichtliche Entwickelung und den derzeitigen
Stand der naturwissenschaftlichen Erklärungsversuche der
Lebensvorgänge und der Bewusstseinserscheinungen geben, insbesondere
aber die Bestrebungen der modernen Energetik auf den
Gebieten der Physik, der Biologie, der Psychologie und der Erkenntnistheorie
auf ein richtiges Mass zurückführen, wobei er in
erster Linie die Vorlesungen des bekannten Leipziger Chemikers
Wilhelm Ostwald über Naturphilosophie einer äusserst scharfsinnigen
Kritik unterzieht. Gegenüber der bisherigen Eichtung der Physik
will ja letzterer die alten Grundbegriffe von „Stoff* und „Kraft*
durch den neuen Begriff der „Energie" ersetzen, worunter man das
Vermögen, Arbeit zu leisten, also Arbeitsfähigkeit zur Ueberwindung
eines Widerstandes sru verstehen hat. Die Energie, bei der man
wieder zwei Seinsweisen oder Modalitäten — die ruhende oder potentielle
E. der Lage von der tätigen oder aktuellen
(kinetischen) E. der Bewegung — unterscheidet, verschwindet
nicht, sondern wechselt nur ihren Ort, ihren Zustand, ihre Form.
An die Stelle der mechanistischen Atomtheorie mit ihrer rein
quantitativen Auflösung der Naturerscheinungen in vermutete
Bewegungen kleinster materieller Teile soll nach Ostwald'a energetischen
„Protothesen" (mit welchem neuen Terminus er die „Hypothesen
* anderer Leute unter dem unheilvollen Einfluss von Emst
Maßh zu einer „hypothesenfreien Naturwissenschaft" zu erweitern
hofft, um schliesslich selbst wieder in den „naiven RealL^inus* des
unmittelbaren Wirklichkeitsgiaubens einzumünden) eine qualitative
Auffassung treten. Verf, sucht gegenüber dem Wirrwarr
solcher, durch philosophisch nicht gründlich gebildete Naturforscher
angeblich glänzend begründeter Tagesmeinungen und Scheinlösungen
den Leser zu dem dynamischen Atomismus seines
Meisters Ed. v. Hartmann zurückzuführen, zu dem „grossen Denker
unseres Volkes, der allein von allen Neueren es verstanden hat, den
ganzen ungeheuren Wissensstoff der Gegenwart geistig zu verarbeiten
und die wichtigsten Ergebnisse der Einzelwissenschaften in seinem
transszendentalen Realismus zu einer einheitlichen Weltanschauung
zusammenzufassen * Die Metaphysik als die Wissenschaft von
dem übersinnlichen Grunde und einheitlichen Wesen der gegebenen
doppelseitigen Erscheinungswelt bildet nach den durch Klarheit
und Ueberzeugungskraft ausgezeichneten Ausführungen des Verfassers
trotz Östwald und ihrer sonstigen Verächter die Grundlage
wie den Abschluss jeder menschlichen Erkenntnis; sie ist es darum
auch, welche als ihr eigentliches höchstes und unentreissbares Gebiet
die ganze Philosophie überhaupt erst zu dem macht, was sie
auch nach OsltvaWs und anderer denkender Naturforscher Urteil
sein sollte: zu einer „Königin der Wissenschaften*.

Britz Freimar,

B. Zeitschriftenübersicht

Die Uebersinnliche Welt Berlin. 16. Jahrg. Nr. i- 3. — Transszendentale
Photographie. — Ueber die Spaltung der Persönlichkeit und verwandte
psychische Fragen. — Memoiren eines Hellsehers. — Okkultes von Tieren.
— Der Kampf gegen den Okkultismus. — Zum Aufrufe der Berliner
Psychologischen Gesellschaft — Flammarion als Okkultist. — Zur Sache


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